Posts by Hildebrand

    Habe keine direkten Erfahrungen damit, aber wenn die Schlüsselempfänger auch gleich mit dem Fahrzeug davon fahren, dann könnte man argumentieren, dass es Sinn macht das Vorhandensein eines Führerscheins an Ort und Stelle zu überprüfen, zu deren Schutz. Denn es gibt ja eine Mitführpflicht für die Fahrerlaubnis nach §4 FeV.


    Wenn man davon ausgeht, dass der Sicherheitsmitarbeiter die Schlüssel nur an fahrtüchtige Empfänger ausgeben soll, dann ist das Mitführen des Führerscheines ein zu prüfendes Merkmal der Fahrtüchtigkeit.


    Zumindest wäre das meine Argumentation wenn ich darauf bestehen wollte, dass die Führerscheine bei Schlüsselübergabe nochmals geprüft werden sollen.

    Wie ich Dir gerade in Deinem anderen Thread geschrieben habe...


    Meister ohne Fachkenntnisse kann nicht meisterlich arbeiten. Was okay ist. Ich hab schon einige Meister kommen und gehen sehen die das auch nicht konnten.


    Bachelors die ohne Praxisbezug im richtigen Leben landen können ein Graus sein, aber die meisten sind schlau genug sich die Meinung eines Profis einzuholen.

    Ich kenne die aktuellen Tarife nicht, aber der LEB liegt deutlich über dem normalen SODler und im Gegensatz zu vielen anderen Führungspositionen hat er intern einen guten Support über FaSi und QM.

    Insgesamt verdienst DU bei der DB Sicherheit nicht so gut wie bei vielen anderen privaten Dienstleistern, aber auch hier macht es das Gesamtpaket. Unternehmensbekleidung, PSA, Fortbildung.... das ist teilweise vorbildlich in der Branche.

    Ohne die Sau jetzt endlos durchs Dorf treiben zu wollen... es handelt sich um Berlin/Brandenburg, Meister-Tarif wären 19,35 €/h. Wenn ich nur den Schnitt von 173 h/Monat ansetzte entspräche das ca. 3350,- €/Monat, d.h. das Angebot der DB liegt mindestens 400,- € unter Tarif (waren eher 550,- wenn ich mich recht erinnere).


    Dienstkleidung und PSA zu stellen ist Pflicht des AG. Wer hier nicht entweder drauf besteht oder sich seine eigene PSA subventionieren lässt um diese dann steuerlich abzusetzen hat auch keinen Meister verdient. Weiterbildung ist ein hehres Gut und wird in vielen Firmen -auch oder gerade bei den großen- viel zu stiefmütterlich behandelt. Aber hat diese einen Mehrwert von ca. 5000 Euro im Jahr? Sonst hätte ich lieber angemessene Bezahlung.



    Aber a propos Meister...

    Theoretisch kann ich msch 2 Jahren meinen Meister machen [...]

    Der Meister ist übrigens was das fachliche angeht nicht mehr weltbewegend. Vielmehr handelt es sich m.M. nach um eine Methodenlehre die in sofern nicht unbedingt auf fachspezifischem Wissen aufbaut sondern dieses um eine weitere Dimension ergänzt. Was ein wenig unfair gegenüber dem technischen Teil ist, aber der bringt halt wirklich nicht viel Neues. Der größte Aufreger in meiner Prüfung war bei der Sicherheitstechnik die Frage, "nennen sie die 3 Arten von Kartenlesern" und der Streit ob die richtige Antwort jetzt, "Offline, Online oder Online mit Biometrie", "RFID, Chip oder Magnetstreifen" oder "Kontakt, Einsteck oder Durchzug" war.


    Was ich damit sagen will ist das man in der Theorie den Meister auch ohne erweiterte Fachkenntnisse machen kann.


    Allerdings fehlt DIr dann halt hinterher die Fachkompetenz um auch meisterlich zu arbeiten.

    Was meinst du mit außen vor lassen ?

    Und warum genau ? Wäre lieb wenn du das genauer erläutern kannst bitte

    Ich kann jetzt nicht für den Kollegen antworten, aber die Idee hinter der Fachkraft ist eine andere als die Praxis.


    Theoretisch sind Fachkräfte als Führungskräfte von Truppen von Hilfsarbeitern gedacht. Praktisch sind sie Premium-Sicherheitskräfte die von Meistern geführt und von studierten gesteuert werden. Mitunter leider, weil manche dieser studierten ihren Abschluss in BWL ohne jeglichen Bezug zur Sicherheit haben.


    Wer meint er braucht nur Sachkundler macht da auch meistens bei der Führung keinen Halt. Ich hatte meinen ersten Objektleiterposten als Sachkundler weil der Kunde nicht bereit war für mehr zu zahlen (und habe da rückblickend nicht die beste Arbeit meines Lebens geleistet, aber ich habe halt im Rahmen meines fachlichen Bildungsniveaus gearbeitet).


    Wer echte Qualität will hat einen Anspruch dem eine Fachkraft schon nicht mehr genügt.


    Ist super wenn man das nach der Bundeswehrlaufbahn als verkürzte Ausbildung machen kann und auch noch seinen Sold bezieht oder man eben frisch aus der Schule kommt. Für alle anderen ist die GSSK sinnvoller weil sie eben auch berufsbegleitend gemacht werden kann. Aber... eventuell zahlt der Staat ja noch was dazu wenn Du trotzdem den Anspruch hast Deine FKSS zu machen. Da kenne ich mich nicht aus.


    Am Ende des Tages hängt die Qualität der Bewachung letztlich auch stark von der Persönlichkeit des Personals ab. Fachwissen kann man nachschulen.

    @Hilderandt wieso zahl die DB Sicherheit unterm Strich für einen Meister weniger als für eine Fachkraft? Der Leiter Einsatzbereich ist sehr deutlich über der Fachkraft eingruppiert, trifft maximal zu wenn ich als Meister auf einer normalen Stelle sitze.

    Ich hatte da vor ca. 2 Jahren mal dezent wegen so eines Postens (Leiter EInsatzbereich) angefragt. Da kam dann die telefonische Nachfrage, "Sie schreiben hier bei Gehaltsvorstellungen dieses und jenes. Also bei uns wären sie unter 3000,- brutto. Ist das für sie noch interessant?" Die Dame am telefon war recht kleinlaut als sie mir diese Zahl nannte also bin ich höflich geblieben.

    Um es mal anders zu sagen als der Kollege:


    FSSK ist eine vollwertige 3-jährige Ausbildung. Inklusive des kaufmännischen Teils.


    GSSK ist eine fachliche Weiterbildung für Quereinsteiger. Die kann man entweder berufsbegleitend über einen Bildungsträger machen oder man kauft sich einfach ein Lehrbuch und legt los bis man fit ist und meldet sich dann bei der IHK zur Prüfung an. Würde ich nicht empfehlen, aber ich hatte in der Tat einen Kollegen der es so gemacht und auch im ersten Anlauf die Prüfung bestanden hat. Er hatte allerdings Scherereien mit der IHK um überhaupt zugelassen zu werden.



    Und vom Meister würde ich mich nicht so einfach abbringen lassen. Es stimmt zwar, dass Meisterstellen nicht an jeder Ecke winken (und die DB Sicherheit zahlt für einen Meister unterm Strich weniger als für eine Fachkraft) aber das würde ich letzten Endes mit mir selber ausmachen. Ich habe meinen Meister seinerzeit einfach nur aus reiner Eitelkeit gemacht (und was man da lernt ist auch nicht verkehrt), der passende Job kam dann schon. Wenn man selbstständig ist denke ich, dass es vor allem dazu dient potenziellen Kunden Kompetenz zu vermitteln, aber es kommt eben auch drauf an was man genau mit der Selbstständigkeit machen will. Ein externer Sicherheitsberater sollte mindestens Fachkraft, besser Meister oder Bachelor sein. Um Buffet bei einem Event zu bewachen brauche ich das nicht, aber an beiden Stellen kann man mit Fleiß Geld verdienen.

    Hallo Kollege,


    einfache Frage: Hast Du schon eine abgeschlossene (idealerweise irgendwie kaufmännische) Lehre? Dann würde ich gleich auf GSSK bzw. Meister peilen. Wenn Du das nicht hast dann würde ich zwingend zur Fachkraftlehre raten weil in man ohne das Kaufmännische Wissen auch ganz schnell in den Schulden landet. Ich kenne sowohl sehr erfolgreiche Selbstständige als auch solche die sich aufgrund mangelnden Wissens in die Bredoullie geritten haben weil sie z.B. vergessen haben, dass das Finanzamt ihre Steuern für das erste Jahr im voraus schätzt oder sie einfach ihren Stundensatz falsch berechnet haben.


    Man kann hier wohl sehr gut Geld verdienen aber man muss sehr arbeitssam sein und wissen was man tut.


    Allet jute.

    Ist jetzt ein wenig zu spät, aber ich habe mir schon vor Jahren eine Arbeitsrechtschutzversicherung zugelegt und schlafe seitdem sehr ruhig, Alternativ ist es auch nie verkehrt, in die Gewerkschaft einzutreten, aber das Kind ist jetzt natürlich schon in den Brunnen gefallen.


    Ansonsten, so sehr ich ein Freund von mittelständischen Sicherheitsunternehmen bin wo der Geschäftsführer einen persönlich kennt... manchmal ist man zunächst bei einer großen Firma mit funktionierenden Systemen besser aufgehoben. Und gerade in einer Großstadt hat man doch eigentlich den Job sicher wenn man in sauberer Kleidung zum Vorstellungsgespräch kommt und einen grammatikalisch einigermaßen korrekten Satz sagen kann. Ansonsten immer schön die eigene Arbeitskraft anbieten und festhalten, dass der AG nicht antwortet, nicht ans Telefon geht etc. Zur Not für den Monat Einzelverbindungsnachweis anfordern, E-Mails schicken etc. So lange Du Deine Arbeitskraft anbietest und einen gültigen Vertrag hast müssen sie Dich entlohnen.

    Meiner Erfahrung nach richtet sich die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nach dem Durchschnittsprinzip, wie beim bezahlten Urlaub. Also ein Tagessatz von 1/7 eines durchschnittlichen Wochenverdienstes über die letzten 13 Wochen multipliziert mit der Dauer der Krankschreibung in Tagen. Sinnvoll bei längerer Krankheit die sich jenseits vorliegender Dienstpläne entwickelt, situativ vielleicht positiv oder negativ, je nachdem ob und wieviel man an den Krankheitstagen gearbeitet hätte.


    Edit: Habe gerade nochmal mit "meinem" Betriebsrat gesprochen und er bestätigt mir das sich die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nach dem Durchschnittsverdienst der letzten 3 Monate (analog zu 13 Wochen) richtet.

    Hallo,


    ich denke mal, dass Dir niemand sagen kann was auf Deiner spezifischen Baustelle alles wichtig und unwichtig ist ohne das Objekt zu kennen. Grundlegend ist aber immer erstmal alles wichtig was einen Arbeitsunfall verursachen kann. Niemand will die BG auf der Baustelle haben und das sollte auch im Sinne des Auftraggebers sein. Zum anderen ist da natürlich die Sicherheit der Baustelle. Schutz vor widerrechtlichem Eindringen, Schutz vor Diebstahl und Sachbeschädigung fallen mir da ein, wenn es sich nicht gerade um ein militärisches oder geheimdienstliches Gebäude handelt. Das heißt meiner Meinung nach, dass Gefahrenquellen, Beschädigungen am Zaun, nicht gesicherte Wertgegenstände (teures Werkzeug nicht weggesperrt, Schlüssel steckt bei Baufahrzeug) sowie Fälle von Sachbeschädigung auf jeden Fall im Wachbuch stehen sollten. Ob da jetzt eine extra Meldung fällig ist hängt wohl letzten Endes von der Schwere und Dringlichkeit des Problems ab. Ein Knick im Zaun der von einem Versuch ihn zu übersteigen herrühren könnte ist wohl weniger wichtig als ein Mannshohes Loch.


    Frage zur Anzeige wegen Hausfriedensbruch: Hast Du auf der Baustelle das Hausrecht inne? Ansonsten bräuchtest Du wohl den Bauherren um eine Anzeige stellen zu können. Deshalb tendierte ich dazu, Deinen Kollegen Recht zu geben.


    Ansonsten fällt mir da doch etwas gravierendes auf. Deine ach so erfahrenen Kollegen geben also meines Verständnisses nach Dinge die in einem Wachbuch dokumentiert sein sollten einfach mal so mündlich weiter? Mir ist ja schon klar, dass man in der Tat nicht alles sofort als Meldung weiterreichen muss, aber wenn der Bauleiter oder Bauherr vorbei kommt und fragt, wie lange denn schon das Loch da im Zaun ist, dann sollte man das wenigstens nachschlagen können. Wenn die Kollegen denn absolut meinen, dass sowas nicht ins Wachbuch gehört, dann könnte man ja immer noch den Kompromiss anbieten: Eine handschriftlich geführte Liste aller Beschädigungen, Veränderungen und Gefahrenquellen damit ihr wenigstens die Übersicht behalten könnt. Damit hast Du zu Deiner Beruhigung etwas Schriftliches in der Hand und keiner kann sich über eine Flut an Meldungen beschweren.


    Ich persönlich würde die Flitzpiepen zugegebenermaßen anders angehen, aber ich entnehme Deinem Post, dass Du erstmal da bleiben willst.



    Ein Alter

    Hallo und vielen Dank,


    schade das der "Ritz" nur bedingt tauglich ist, der "von zur Mühlen" scheint aber ein echtes Standardwerk zu sein (und ist auch Kursmaterial diverse Studiengänge die ich mir online angeschaut hatte) aber nochmal vielen Dank für die umfassende Antwort. Werde mir jetzt mal die anderen beiden erwähnten Threads anschauen.



    H.

    Hallo Kollegen,


    mit etwas Glück bin ich demnächst Meister für Schutz und Sicherheit. Da mir die Weiterbildung doch in manchen Bereichen das Blickfeld erweitert hat würde ich mich gerne auch nach dem hoffentlich erfolgreichen Abschluss weiter verbessern, zunächst mit dem klassischen Objektschutz im Blick, später vielleicht hinsichtlich eines folgenden Master-Studiums. Mich würde interessieren ob jemand irgendwelche Vorschläge hat die ich noch nicht auf dem Schirm habe oder etwas zu den gelisteten Quellen sagen kann.


    Bisher gefunden habe ich:

    • Sicherheits-Management: Grundsätze der Sicherheitsplanung - Rainer von zur Mühlen
    • Weitere Bücher aus dem Boorberg Verlag, z.B. Managementhandbuch Sicherheitswirtschaft und Unternehmenssicherheit oder Krisenmanagement in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen
    • Betriebliches Sicherheitsmanagement: Aufbau und Entwicklung widerstandsfähiger Systeme - Frank Ritz
    • Secumedia Verlag und VHZ sind zumindest bekannt, erschöpfen sich aber bei Meisterniveau.


    Gibt es da noch mehr bzw. kann jemand zu den genannten Titeln aus Erfahrung etwas sagen?


    Bonusfrage: DIN Normen. Macht es in irgendeiner Art und Weise Sinn, sich diese zum weiterführenden Studium als Rohtext zuzulegen? Und wenn ja, welche? Nachdem eine Version von z.B. der DIN 77200 ab 86 Euro aufwärts kostet ist das ja nichts was man sich als Toilettenlektüre kauft.



    Danke fürs Lesen, ich hoffe von Euch zu hören!