EIN PRÜFER GEHT DURCH DIE PRÜFUNG oder EIN MEISTER WIRD GEPRÜFT
Na, da will ich zu später Stunde mal der Erste sein, der zu berichten weiss.
Bei mir war es die Waffensachkundeprüfung vor 3 Jahren bei einer IHK, für die ich selbst seit vielen Jahren als Prüfer tätig bin.
Kurz zur Einleitung:
Normalerweise benötige ich für meine berufliche Tätigkeit keine derartige Prüfung. Da ich aber meinerzeit für ein privates Sicherheitsunternehmen in der Einsatzzentrale aushalf, musste ich immer und immer wieder Schusswaffen für die Alarmfahrer vorbereiten und bestücken. Weil ich das immer mit langem Arm und viel Respekt tat, entschloss ich mich zur Teilnahme an einem solchen Lehrgang. Dank Verhandelungsgeschick waren die Kosten von ca. 450.- Euro nicht weiter wild.
Den Vorbereitungslehrgang besuchte ich bei einem ganz normalen Bildungsinstitut. Dieser verlief interessant und ohne Probleme, so dass man sich Prüfungsreif- und sicher fühlte. Dachte ich bis dahin.
Die schriftliche Prüfung habe ich total verhauen. Aber nicht ganz. Ich hatte den Fragen die Falschen Antworten zugeteilt. Das heisst inhaltlich korrekt, aber zur jeweiligen Frage die falsche Antwort. Man stelle sich das so vor: Zu Frage 3 Antwort für Frage 5 geschrieben. Zu Frage 5 Antwort zu Frage 3 gesetzt.
Das machte meine Prüfer stutzig. Sie liessen mich nicht durchfallen, jedoch durfte ich im Ergänzungsgespräch erscheinen.
Da war ich drann. Alle 3 Prüfer der Prüfungskommission waren meine Kollegen, welchen ich oft als Kommissionsvorsitzender in anderen Prüfungen vorstand.
Nun, ich wurde von denen zwar nicht gequält, aber ich musste meine schriftliche Arbeit verteidigen. Fragen über Fragen. Warum, Weshalb und Wieso waren da noch human. Die wollten es wissen, und hatten einen Riesen Spass, mit mir zu arbeiten. Letzten Endes haben Sie mich dann, dank meiner Richtigstellung mit 78 Punkte ziehen lassen.
Am nächsten Tag stand die praktische Ausbildung in einer Schiessanlage an. Im Anschluss wurde die Abschlussprüfung abgenommen. Wieder durch "meine Prüfer"
Das Übungsschiessen hat super geklappt. Dann hiess es wieder für mich Können zu beweisen.
Revolverschiessen, kein Problem. 90 Punkte fertig. Aber die Pistole (H & K P30), Beim ersten Durchgang, verhauen. Ab in die Nachprüfung. Noch mal Stress.
Der erste Schuss hat gesessen. Nicht nur auf den DIN A4 Blatt zentriert, auch bei mir. Die heisse Patronenhülse landete in meinem Kragen. Fürchterlich heiss, habe mir aber nichts anmerken lassen. Schuss 2 und 3 flogen am Ziel vorbei, der letzte Schuss riss das Blatt Papier am Rande an. somit war´s bestanden.
Nach einigen Wochen, bei einer IHK- Prüfung, in der ich mit meinem Schiess- Prüfer zusammen sass, stellte ich die Frage, ob ich beim Nichttreffen des letzten Schusses durchgefallen wäre.
Er meinte nur:
JA, DENN DU KENNST DIE VORGABEN.!!!
Mein Erlebnis mit Prüfungen.
Viele Grüsse
MSS 2005