Posts by Doph_Zügota

    Wenn wir die Thematik der „Aus- und Weiterbildung“ im gesamtwirtschaftlichen Befund betrachten stellen wir fest, dass der erfolgreiche Abschluss selbst an einer Universität, Fachhochschule oder auch eine abgeschlossene Berufsausbildung gegenwärtig keinen sicheren Arbeitsplatz garantiert.


    Im Sicherheitsdienstleistungsgewerbe muss die Forderung nach Weiterbildung indessen nochmal in einem Kontext gesehen werden. Dieser Kontext besteht zwar immer, aber im Bewachungsgewerbe hat das nach wie vor, eine besondere Bedeutung. Wenn also keine hinreichende Nachfrage besteht, wird auch nur ein kleiner Teil privat in Bildung investieren.


    Das angebotsorientierte Denken verbessert zwar das Arbeitsangebot aber es springt zu kurz, wenn die Arbeitsmärkte nicht reagieren und – wie vorgenannt beschrieben – dieses Angebot nicht nachfragen. Wünschenswert wäre es, wenn die Unternehmen selber dahingehend investieren und entsprechend die Ausbildung finanzieren würden.


    Eine andere Möglichkeit bestünde durch den Staat, und dort wird ohnehin zu wenig für Bildung investiert, weil auch entsprechende Gelder nicht zur Verfügung stehen. Hier brauchen wir eine völlig veränderte Steuerpolitik!

    Hand auf`s Herz: Hat jeder stets 150 Euro oder sogar 250 Euro über im Monat über? Nutzt ihr euern Lohn oder das Ersparte immer nur für Güter mit denen ihr Existenzbedürfnisse befriedigt oder tragt ihr das Geld in großen Teilen zum Markt um Güter zu kaufen, die kein Mensch braucht (bsp.: Smartphone 27 für 600 Euro)? Wenn das Geld vorwiegend für die Existenzbedürfnisse ausreicht, dann habt ihr ein Problem, aber auch hier gibt es Auswege (bsp: Meister-BAföG). Wenn ihr aber Luxusbedürfnisse befriedigt dann habt ihr auch ein Problem, weil solche Güter nur für einen „kleinen Zeitraum“ befriedigen. Bildung hingegeben währt ewig!

    Subunternehmer ist der, der für ein Unternehmen, das einen Auftrag übernommen hat, einen Teil dieses Auftrags ausführt. Man erbringt für ein Hauptunternehmen aufgrund vertraglicher Vereinbarung (Werkvertrag oder Dienstvertrag) also eine Leistung! Dabei gibt es die verschiedensten Partnerschaft- und Kooperationsentwicklungsstufen, die sich sowohl in Einmalprojekte als auch in Mehrfachprojekte untergliedern lassen. Abgesehen von der Problematik der Scheinselbstständigkeit unterscheiden sich Subunternehmen rechtlich nicht von einem „normalen“ Unternehmen.

    Was ich als wirklich „Katastropahl“ ansehe ist, wenn Sicherheitspersonal zur Bewachung bestellt wurde und seinen Auftrag nicht wahrnimmt. Ich meine damit vorwiegend die Tatsache, dass man neben den Technikern / Handwerkern steht und eine Unterhaltung führt oder sogar bei den Arbeiten assistiert indem z.B. Werkzeuge angegeben werden. Und viele Techniker haben auch keine Lust auf so ein „dummes“ Rumgequatsche, sie verhalten sich aber oftmals defensiv und ertragen dieses Verhalten.

    Ich möchte nochmal den Versuch unternehmen zum eigentlichen Aufmacher zurückzukehren. Gegenwärtig können wir beobachten, dass es in den Unternehmen immer noch einen stabilen Trend zum Outsourcing gibt. Deutlich wird das, wenn man sich einmal die wichtigsten Aufgabenfelder in einer Auflistung ansieht:


    Schutz von Industrieanlagen (z.B. durch den sog. Werkschutz)


    Schutz von Transporten (z.B. Geld- und Werttransporte, Handelsschiffe)


    Schutz von Personen (Bodyguards, Sicherungsposten im Gleisbau)


    Flugplatzkontrollen (Überprüfung der Passagiere nach gefährlichen Gegenständen)


    Bewachung militärischer Anlagen (Kasernen, Munitionsdepots)


    Bewachung von Kernkraftwerken, Urananreicherungsanlagen


    Verwaltungs-, Ordnungs- und Schutzdienste bei Großveranstaltungen (Open-Air-Konzerte, Fußballspiele, andere Sportveranstaltungen, Ausstellungen, Messen…).


    Bei den vorgenannten Aufgabenfeldern schließe ich den Streifendienst, Empfangsdienst, Telefonzentralendienst, Ermittlungsdienst usw. mit ein. Dazu kommt neben den Leistungen die sich allgemein formuliert auf den Bereich Facility-Management beziehen noch die der Notruf- und Serviceleitstellendienste.


    Betrachtet man weiter Ergebnisse aus Umfragen mit Sicherheitsverantwortlichen dann stellt man schnell fest, dass ein Großteil immer wieder als Grund für eine Vertragskündigung oder Nichtverlängerung, die mangelnde Leistungserbringung angibt. Das ist jetzt wahrscheinlich nicht „nur“ dem abhängig Beschäftigten zuzuschreiben, sondern auch den betreffenden Sicherheitsdienstleistungsunternehmen selber, aber hier steckt auch die Forderung nach mehr Sicherheitsqualifikation drin.


    Insgesamt wird als wichtige Rolle immer wieder von den Auftraggebern betont, dass die Ausbildung des Dienstleisterpersonals für die Entscheidung zur Fremdvergabe an oberster Stelle steht. Ob und in welchem Umfang die Fachkräfte für Schutz und Sicherheit davon profitieren können ist nicht klar. Bislang ist man sich bei den Auftraggebern immer noch nicht einig, welche Ausbildung hinsichtlich der Frage nach dem wichtigsten Kriterium zur Vergabe notwendig ist. Nahezu gleichermaßen wird als Mindestqualität die abgeschlossene Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder der Sachkundenachweis genannt.


    Das ist im Ergebnis wieder eine turbulente Situation und die Verbände wären gut beraten, dahingehend weiter Aufklärung zu betreiben, weil dadurch weiterhin das Image der Branche in das zwingend notwendige richtige Licht gerückt werden könnte. Die Verbände und andere Institutionen unternehmen allerdings schon seit Jahren umfassende Versuche! Es gibt demnach die Sehnsucht nach besser ausgebildetem Fachpersonal und die abhängig Beschäftigten könnten jetzt sagen: Dann bildet uns doch aus!


    Ja richtig und je länger die Unternehmen zögern, desto mehr Komplikationen werden auftreten. Vieles spricht daher aus meiner Sicht dafür sich von der fragilen Personalpolitik, also Personalentwicklung die in einigen Unternehmen vorherrscht zu entfernen und selber seinen individuellen Nutzen zu maximieren.


    Abhängig davon ist in erster Linie die Frage des abhängig Beschäftigten: Wie lange ist die zu erwartende Nutzungsdauer meiner erworbenen Qualifikation? Folglich werden jüngere abhängig Beschäftige (oder von mir aus auch Mitarbeiter) bereit sein, die Kosten ihrer Qualifikation selber zu übernehmen.


    Aber auch den älteren Kolleginnen und Kollegen rate ich dazu, weil Berufserfahrung im Dienstleistungssektor auch immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und somit als Einstellungskriterium eine bevorzugte Haltung beim Arbeitgeber hat.


    Dein Hintergrund ist sicherlich die Gefahr einer Fehlauswahl möglichst zu vermeiden und für die Personalauswahlentscheidungen sind (könnten) gerade bei deinen Beispielen, diese Methoden hilfreich (sein). Ich wollte also nicht die Möglichkeit wahrnehmen um dich persönlich zu kritisieren! Wenn ich das dennoch getan habe, bitte ich das schon jetzt zu entschuldigen.


    Ein Punkt zur Erklärung meiner „Fragwürdigkeits-Prognostizierung“: In diesem Zusammenhang stelle ich nicht nur bei jungen Bewerbern oder Berufsanfängern, sondern auch in der heutigen Zeit bei älteren Bewerbern und oder Berufsanfängern (gerade im Bewachungsgewerbe) fest, dass diese Personen oftmals eine geringere Verhaltensstabilität aufweisen.


    Für mich ist nicht wie in Stein gemeißelt, dass sich diese Personen immer ins Negative entwickeln! Wenn sich also ein Mensch in einschlägigen SozialMedia-Plattformen augenscheinlich völlig daneben benommen hat, sollten die Auswirkungen auf seine Zukunft nicht dahin führen, dass diese Person keine Chance mehr erhalten kann.


    Bei den aufgeführten Privatinsolvenzen oder der Abgabe einer eidestattlichen Versicherung müsste ich nochmal nachdenken, warum gerade bei diesen Personen das Risiko so hoch sein könnte.


    Die Anwendung deines Instrumentes bezüglich der Personen, die sich in entsprechenden Gruppierungen tummeln, ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch ausgesprochen lobenswert.

    Dieses Auseinanderdriften hinsichtlich der Angestellten die „nur“ die Tätigkeitsvoraussetzungen erfüllen und denjenigen, die einen der beiden Berufe und denjenigen, die entsprechende Fortbildungen abgeschlossen haben, kann ich so nicht beobachten.


    Wie der Kollege „Nemere“ schon anführte muss sich der Suchende halt dahin begeben, wo auch eine entsprechende Nachfrage nach entsprechend ausgebildetem Fachpersonal besteht! Gemessen daran könnte man jetzt annehmen, dass ausschließlich in den Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg Personal nachgefragt und auch so entlohnt wird.


    Das ist sicher nicht so, nur muss man sich schon anschauen, wo geprüfte Schutz- und Sicherheitskräfte und die zu kurz gekommenen Kolleginnen und Kollegen, die die beiden Ausbildungsberufe (Fachkraft für Schutz und Sicherheit und Servicekraft für Schutz und Sicherheit) erlernt haben, nachgefragt werden.


    Ableitung: Um ein gewünschtes Maß an Sicherheit generieren zu können, müssen externe und interne Rahmenbedingungen entsprechende Maßnahmen vorgeben. Reduziert man das „nur“ auf unternehmensinterne Maßnahmen dann gibt es dort auch eine gewisse Akzeptanz zur Verhinderung und Bekämpfung von Gefährdungen bzw. Risiken, die den operativen Betrieb eines Unternehmens nicht beeinträchtigen oder sogar unterbrechen sollen.


    In der Praxis taucht dann entsprechend ausgebildetes Fachpersonal auch in den Unternehmen auf, weil Fachkompetenz und Qualifizierung für die Erfüllung der Aufgabe notwendig geworden sind. Dazu werden immer auch Kompetenzen erwartet, die als „soziale Kompetenz“ beschrieben werden können und dann ist auch immernennend das äußere Erscheinungsbild und die Vertrauenswürdigkeit dabei.


    In diesem Zusammenhang ist es für mich nach wie vor fragwürdig, ob die Bewertung der Bewerber, die sich im Internet einer Zur-Schau-Stellung preisgeben, auch fundiert erfolgen kann. Diesbezüglich werden erfasste positive Darstellungen anhand der passgenauen Bewerbungsunterlagen dann in eine negative Beziehung gesetzt, wenn persönliche Erwartungen, beispielsweise zu Lebensverhältnissen, Charaktereigenschaften oder anderen Auffassungen nicht mehr stimmen.


    Im Urteil heißt es dann: „Diesen Bewerber verbindet nichts mehr mit Verantwortlichkeit und aus den im Internet ersichtlichen familiären oder persönlichen anzunehmenden Konflikten, der Abenteuerlust und anderen abgeleiteten Motiven ist grundsätzlich eine fehlerhafte Einstellung zu erwarten“.


    Dann wünsche ich jetzt schon viel Vergnügen bei der Findung des perfekten Menschen! Aber ich will jetzt nicht zu einem Meinungsstreit aufrufen, weil derartige Personalüberprüfungspraktiken „en vogue“ sind.


    Zurück zur Betrachtung der Fragestellung im Aufmacher: Hier stellt sich sofort die Frage, ob sich aus wirtschaftlicher Betrachtung eine Investition lohnt, also wann erreiche ich als Unternehmer den Return on Investment?


    Hinsichtlich der Qualifizierung ist nach wie vor zu beobachten, dass überwiegend die Pflicht (bsp. Unterrichtungsverfahren) und nicht die Kür (bsp. Fachkräfte für Schutz und Sicherheit) zum Einsatz kommt. Anerkennung findet letzteres, wenn die Wertschöpfung für den Kunden im Dienstleistungsprozess sichtbar gemacht wird.


    Dann versteht der Kunde auch die Forderung nach dem höheren Preis! Ich beobachte immer wieder dass durch die Wünsche des Kunden, nämlich einen höheren Servicelevel erreichen zu wollen, eine „Pflichtbestellung“ nicht ausreicht.


    Hallo Mrsmaria,


    ich freue mich Dich hier im „Wachschutzforum“ begrüßen zu dürfen und wünsche jetzt schon viel Spaß und anregende Diskussionen.