Beiträge von fallen.one

    Warum will man unbedingt eine Waffe tragen?

    Ich habe zwar die Waffensachkundeprüfung für Berufswaffenträger (lang und kurz), bin aber heilfroh keine tragen zu müssen.

    Wenn ich sehe, was heute alles im Wachgewerbe arbeiten darf, bin ich wirklich ganz arg doll super mega froh, auf einem waffenlosen Objekt zu arbeiten.

    Ich bin auch der Meinung, man sollte bei der der Wahl der DK nicht die Bodenhaftung verlieren.

    Beispiel aus eigener Erfahrung:


    Ich bin an einem Objekt eingesetzt, in welchem wir Werkschutztätigkeiten für einen Deutschen Autohersteller durchführen.

    Wegen Personalmangel wurde uns ein Kollege von einem anderen Objekt zugeteilt.

    Als dieser zu seiner ersten Schicht einschneite, bin ich vor Lachen fast umgefallen.

    Der besagte Kollege hatte jeden Quadratzentimeter seiner "DK" mit großflächigen SECURITY Patches zugepflastert.

    Der konnte vor lauter Klettschilder kaum laufen. Wie ein Michelinmännchen.

    Erste Amtshandlung meinerseits:

    "Hinstellen Kollege, Arme zur Seite ausstrecken" Ritsch, Ritsch, Ratsch... etc

    Nach gefühlten 20 Minuten Ritscherei, hatte ich den Kameraden buchstäblich geschält.

    Nachdem ich mit ihm fertig war, habe ich ihm erklärt, das wir hier nicht in der Bronx arbeiten.

    Der Kunde möchte keine Rambos haben.

    Anschließend hab ich ihn zu seinem Auto geschickt, die ganzen Magnetschilder abmachen, die rundherum angebracht waren.


    Ach ja, sein Schlagstock und sein Pfefferspray durfte er ab dato auch zu Hause lassen.

    War eh nicht von der DA gedeckt. Also verboten.


    Ich hab dann mal bei meinem BL rücksprache gehalten, was er sich dabei denkt, mir so einen Teilzeittürsteher zu schicken.

    Als Antwort bekam ich nur Gelächter...

    "Danke für nix du A...."


    Long Story short


    Die Dienstkleidung sollte den in der BewachV umschrieben Zweck erfüllen. PSA sollte der Situation angepasst sein.

    Keinesfalls sollte die DK dazu dienen, das Ego des Wachmanns zu pushen. Wer auf so eine Krücke angewiesen ist, sollte sich anderweitig umschauen.

    Wie schon erwähnt, der AG hat das Direktionsrecht.

    Wenn im Arbeitsvertrag nicht explizit drinsteht, dass der MA nur auf Objekt A Dienst verrichten muss, hat der AG grundsätzlich das Recht zu verlangen, dass der MA auch auf Objekt B seinen Dienst anzutreten hat.

    Angenommen, der MA hätte laut Dienstplan, Mo-Do durchgehend Dienst in Objekt A, und hätte laut neuem DP Mi-Do in Objekt B auszuhelfen...muss er da auf der Matte stehen.

    Was spricht gegen einen guten alten Schiebeklingen Cutter?

    Der hat am Ende ein Loch, den kann man Notfalls am Thresen festbinden.

    Das Ding bleibt an Ort und Stelle wo er gebraucht wird, ist günstig in der Anschaffung, bleibt immer scharf durch die Wechselklingen,

    und du musst dich nicht mit einer Kontrolle rumärgern.

    Und genau deswegen finde ich solche aufgerödelten Affen bedenklich.

    Kein Schwein interessiert sich (in der breiten Öffentlichkeit) für irgendwelche Gefährdungsbeurteilungen und Dienstanweisungen.

    Das Gros der Leute beurteilt sowas oberflächlich. Das Aussehen sieht martialisch aus, das müssen böse Jungs sein.

    Und die Journallie wird niemals hinterfragen, ob diese Dienstkleidung sinnvoll oder gar vorgeschrieben war. Es macht ne klasse Story.

    Sowas bringt die ganze Innung in Veruf...

    könnte kotzen.

    Ich bin der Meinung, wenn die Lage so gefährlich ist, dass man gezwungen wird wie ein Paramilitär rumzulaufen, dann hat man als Zivilist dort nichts zu suchen.

    Dann hätten die Verantwortlichen gleich polizeiliche Unterstützung anfordern müssen.

    Das im Artikel gezeigte Beispiel ist nur noch lächerlich.

    Und ja, wir Sicherheitsleute sind Zivilisten. Egal auf welcher Qualifikationsstufe man steht.

    Zehntausend Volt in den Armen, aber im Speicher brennt kein Licht.

    Hat in seinem beruflichen Leben noch nicht eine Sekunde Erfahrung im Sicherheitsgewerbe gesammelt, aber auf dicke Hose machen.

    Ich bin so FROH, dass durch das Bewachungsregister, ein Werkzeug zum ausmisten geschaffen wurde.

    Traurig nur, dass es genug Kollegen gibt, die sich darauf einlassen.

    Nach dem Motto: "Ein Spatz in der Hand, ist besser als eine Taube auf dem Dach"

    Solange sich nur genug Bewerber finden, werden solche Angebote nicht weniger.


    Meine Meinung zum weiteren Vorgehen:

    Hingehen zur Vertragsunterzeichnung, den Wisch mit einem Grinsen in der Mitte durchreißen, sich die "Deal with it Sonnenbrille" aufziehen,

    und mit einem Dab verabschieden.

    Like a Boss halt 8)

    Stell dir vor du bist Wachmann an so einem Ort.

    Was sagst du so einem "Winterfrischler"?


    Ich würde an dem Tag meinen Job verlieren, da ich mit dem Burschen Schlitten fahren würde.

    Ohne Schnee über einen Granitgeröllhang. Danach würde er 3 Tage lang Schuhcreme auf der Zunge schmecken...

    von dem gigantischen Arschtritt dem ich diesem Vogel verpassen würde.


    Danach würde mich keine Firma mehr nehmen wollen...

    noch nicht einmal als Mandalamaler.

    Bei uns trägt jeder den Kram ein, den er erledigt.

    Innenrunden, Aussenrunden, Verschluss, Aufschluss, Kontrolle, Vorkommnisse etc.

    Jeder quittiert mit seinem Namen.

    Nur der Schichtführer schreibt ein bissl mehr. Übergabe/Übernahme Schlüssel und Ausrüstung z.B.

    Zitat

    Aus Sicht einer Kommentatorin bei Facebook wäre derartiger Ärger übrigens leicht zu vermeiden, wenn die Security sich für solche Spezialfälle ein paar Einkaufswägen "reserviert", die dann beim Verlassen des Marktes wieder freigeben werden. Bis die nächste Mutter mit Kinderwagen kommt ...

    Auf der einen Seite, der Mann hat getan wie ihm aufgetragen...

    Auf der anderen Seite... Mitdenken war bei Ihm wohl gerade ausverkauft.

    Solche Kerzen auf der Torte bringen die ganze Innung in Verruf.