Revierfahrer. Der hässlichste Job im gesamten Wachgewerbe!

  • Also langsam bin ich echt der Meinung das Revierfahrer der schlimmste Job im gesamten Wachgewerbe ist.
    Man wird bis aufs Blut ausgesaugt vom Arbeitgeber. Immer mehr Objekte in der gleichen Zeit und immer mehr Aufträge annehmen trotz Personalmangel. Dazu noch Alarme und dann noch das [lexicon='Revier'][/lexicon] schaffen. Wie soll das gehen?
    Wir hatten letzte Woche 3 Ausfälle. Einer hat fristlos gekündigt( gibt wohl noch mächtig Zoff), einer Schlaganfall und einer mit Herzinfarkt. Alle noch keine 50! Und das in einer Woche. Im letzten Jahr 6 solche Ausfälle.
    Da kann man ja echt Angst bekommen.
    Ich suche mir jetzt ne schöne Pforte als Arbeitsplatz.

  • Einer hat fristlos gekündigt( gibt wohl noch mächtig Zoff),


    Inwiefern soll es da Zoff geben?


    So wie Deine Beschreibung vermuten lässt, wird sich doch einer der folgenden Gründe begründen lassen:


    Zitat

    Mögliche Gründe für die fristlose Kündigung durch ArbeitnehmerWie
    bereits erwähnt, müssen für die Gültigkeit einer [lexicon='fristlosen Kündigung'][/lexicon]
    durch den Arbeitnehmer schwerwiegende Gründe vorliegen (vgl. [lexicon='BGB'][/lexicon] § 626
    Abs. 1). Diese können beispielsweise sein:

    • ausbleibende oder unpünktliche Bezahlung des Gehaltes (Wiederholungsfall)
    • unwiederbringlicher Verlust des Vertrauens zum Arbeitgeber
    • Gesundheitsgefährdung
    • anhaltende Arbeitsunfähigkeit
    • grobe Verletzung der Pflichten des Arbeitgebers
    • Verlangen einer Straftat
    • sexuelle Belästigung
    • Mobbing
    • Diskriminierung
    • aggressives Verhalten
    • Einbehaltung der Sozialabgaben
  • In Eurer Firma scheint es ja alles andere als gut zu laufen, im [lexicon='Revier'][/lexicon] Dienst...


    Aus eigener Erfahrung kann ich deine Schilderung nicht bestätigen, jedoch aus Sicht anderer ehemaliger Kollegen bei mir in der Firma, wo ich mal gearbeitet habe. Die Jungs aus einem anderen Gebiet kamen nicht mehr hinterher, selbst mit bescheißen haben die nicht alles geschafft und die hatten 12 Stunden Dienst. Irgendwann wurden die Beschwerden zu viel und mein Chef hat dann alles neu geregelt bzw. die Zuteilung der Objekte. Danach waren die Probleme gelöst...


    Dein Chef könnte für den Schlaganfall und dem Herzinfarkt noch ganz Böse auf die Nuss bekommen. [lexicon='DGUV Vorschrift 23'][/lexicon] beachten. Gerade wenn deine beiden Kollegen deinen Chef über die zu hohe Belastung im Streifendienst aufmerksam gemacht haben, dann hat er sich ggf. Schadensersatzpflichtig gemacht. ich denke mal, von den anderen 6 wird da auch mal der eine oder andere was gesagt haben.


    Das kann auch strafrechtlich relevant werden, wenn dein Chef da wissentlich mit der Gesundheit seiner Mitarbeiter spielt.


    Ich gehe auch sehr stark davon aus, wenn die beiden aussteigen wollen, dann würde denen jeder Arzt eine "Kündigung auf Ärztlichen Rat" unterschreiben, damit man bei der Agentur für Arbeit nicht gesperrt wird, für die ersten 3 Monate. Alternativ kann ein Arzt auch ein formloses Gutachten erstellen.
    Wichtig ist allerdings, 1. Die Arbeitsagentur informieren und kurz mit der Leistungsabteilung sprechen und 2. erst das Gutachten in die Hand bekommen und dann kündigen (nicht anders herum). Am besten 1 Tag danach kündigen.


    Zur Kündigung des einen Kollegen von dir:
    Sehr schwer zu beurteilen...


    Zwar hat @MartinL bereits "Gesundheitsgefährdung" aufgelistet und deine Beschreibung lässt diese Annahme durchaus zu, doch wird die Arbeitsagentur (sollte er nichts neues haben) sehr genau nachfragen. Unter Umständen wäre es für ihm ratsam wenn er dich als Zeugen hat. Positiv wäre es auch, wenn er etwas aus der [lexicon='DGUV Vorschrift 23'][/lexicon] erzählen kann und wogegen euer Chef verstoßen hat bzw. welcher eurer Hinweise er ignoriert hat.


    Dir und deinen Kollegen wünsche ich jedenfalls eine bessere Zukunft!

  • Eine viel zu hohe Belastung und die [lexicon='DGUV'][/lexicon] 23 interessiert hier keinen. Laut der Rechenkünste des Disponenten funktionieren die Reviere. Da können die Fahrer sagen was sie wollen. Am Ende wird man nur als faul hingestellt.
    Der Kollege hat einfach gesagt:" Ich komme nicht mehr. Macht euren Mist alleine"! Das gibt garantiert noch Ärger. Spätestens mit der Arbeitsagentur. Aber ich erlebe das nicht zum ersten mal und es gab vielleicht gemeckere aber mehr ist nicht passiert.
    Mal ehrlich, als Revierfahrer wird man hier völlig kaputt gespielt und nicht nur in dieser Firma. Ist in der ganzen gegend so (eigene Erfahrung).

  • Laut der Rechenkünste des Disponenten funktionieren die Reviere.


    Und der Herr ist wie oft mitgefahren, um die Korrektheit zu prüfen?


    Der Kollege hat einfach gesagt:" Ich komme nicht mehr. Macht euren Mist alleine"! Das gibt garantiert noch Ärger. Spätestens mit der Arbeitsagentur


    Mhm, ich hoffe er hat für die Arbeitsagentur bessere Gründe. Aus meiner Sicht könnten die Gründe gegeben sein, jedoch sollte er sich schleunigst einen Anwalt nehmen, der auf das Arbeitsrecht und [lexicon='Arbeitsschutz'][/lexicon] spezialisiert ist.

  • Ich muss mich doch leider in einigen Punkten korrigieren / ergänzen...


    Dein Chef könnte für den Schlaganfall und dem Herzinfarkt noch ganz Böse auf die Nuss bekommen. [lexicon='DGUV Vorschrift 23'][/lexicon] beachten. Gerade wenn deine beiden Kollegen deinen Chef über die zu hohe Belastung im Streifendienst aufmerksam gemacht haben, dann hat er sich ggf. Schadensersatzpflichtig gemacht. ich denke mal, von den anderen 6 wird da auch mal der eine oder andere was gesagt haben.


    Leider soooo nicht ganz richtig. Bei einem Herzinfarkt / Schlaganfall spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Dieses (bedauerliche) [lexicon='Ereignis'][/lexicon] nur auf die Arbeit zu schließen ist schwierig. Hier war meine Aussage also zu pauschal. Es ist auch recht schwer es nur der Firma anzulasten. Der Hinweis bzgl. der "[lexicon='DGUV Vorschrift 23'][/lexicon]" kann daher ignoriert werden.


    Hier wären also Überprüfungen im Einzelfall erforderlich.


    Ich gehe auch sehr stark davon aus, wenn die beiden aussteigen wollen, dann würde denen jeder Arzt eine "Kündigung auf Ärztlichen Rat" unterschreiben, damit man bei der Agentur für Arbeit nicht gesperrt wird, für die ersten 3 Monate. Alternativ kann ein Arzt auch ein formloses Gutachten erstellen.


    Hier auch als Ergänzung:
    Wenn der Der Arzt der Ansicht ist, dass die Tätigkeit im Streifendienst aufgrund der Nachtarbeit und des hohen Stressfaktors eine Gesundheitsgefährdung darstellt, dann kann das funktionieren. Im hier genannten Fall bzgl. Herzinfarkt und Schlaganfall stehen die Chancen sehr gut.

  • Vielleicht sollte uns der TE erstmal darüber aufklären, was für ihn eine zu hohe Belastung ist. Also wieviel Schichten arbeitest du im Monat und wie lange sind diese ?

  • Hallo,


    diesen Monat sind es 21 Schichten, jede mit 12 Stunden. Also241,5 Stunden, weil ja immer eine halbe Stunde Pause abgezogen wird. Dazu noch die An- und Heimfahrt, dableibt nicht mehr viel übrig für die Familie. Hobbys kann man sich eh abschminken.

  • Aber die Stunden sind ja nicht das schlimme, sondern 6 Schichten durch, dann ein Schlaftag und wieder 5 oder 6 Schichten. Kollege krank, naja dann können das auch schon mal noch mehr werden.
    Und den Disponenten würde ich gerne mal ne Nacht dabei haben damit er merkt was für einen Mist der ausrechnet. Das sind zu viele Kontrollen pro [lexicon='Revier'][/lexicon] und nicht zu schaffen.
    Pause, was ist das? Dazu noch [lexicon='Alarm'][/lexicon] oder Kollegen helfen. Keine Chance das zu schaffen.
    Hat sich für mich erledigt. Nur noch Dienst nach Vorschrift und ganz schnell weg.

  • Jetzt ist es echt vorbei.
    Mit dem Chef war ausgemacht Wechselschicht. Das hat auch 6 Wochen gut funktioniert. Aber jetzt neuer Plan. Nur noch Nachtschicht im Revierdienst. Ich hab die Firma gewechselt um Wechselschicht zu haben und nicht um mich verarschen zu lassen. Jetzt ist der Laden entgültig für mich gestorben. Ich dachte eigentlich das so eine große Firma wie die W.I.S. - Sicherheit sowas nicht nötig hat aber Irrtum. Die sind noch viel schlimmer. Nur Druck, nur Stress und die Leute werden bis aufs Blut ausgesaugt. Und das bei dem Personalmangel in der Branche. Da sollte man doch versuchen die Leute zu halten aber nee, es wird nur auf Verschleiss gefahren.
    Liege ich falsch oder läuft hier irgendwas nicht richtig? Was sagt ihr dazu?

  • Die W.I.S. ist schon Anfang des Jahres unangenehm aufgefallen da habe ich in einem Artikel gelesen das viele Mitarbeiter zu wenig Lohn ausgezahlt bekommen haben. Die W.I.S. habe ausversehen nicht gewusst das ein neuer Tarifvertrag seit Januar gültig ist.

  • @ttg10
    Wenn du magst, dann schreibe mal bitte eine Bewertung deines zukünftige Ex-Arbeitgebers W.I.S. auf www.kununu.com. Bei einer derartigen Schilderung deinerseits sollten ggf. auch andere, die sich einen neuen Arbeitgeber suchen, auf die Umstände hingewiesen werden.


    Das es in der Branche Personalmangel gibt höre auch öfters (auch mit Hinweis auf 1.000 € Willkommensbonus in einigen Fällen). Allerdings machen es jene Arbeitgeber wie deine zukünftige Ex-Firma W.I.S. dem Markt eher noch schwieriger neue - und zuverlässige Leute zu finden.

  • Arbeitgeberbewertungsportale sind so eine Sache. in der Regel helfen die auch nicht wirklich weiter. 50% positive und 50% negative Bewertungen in der Regel halt je nachdem wo der Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt ist/war. Guckt man sich die derzeitigen Bewertungen über die W.I.S bei Kununu an spiegeln dies eben genau das wieder. Ich war selber eine Zeit lang bei der W.I.S und kann jetzt auch nicht so pauschal bestätigen das es ein "Scheiß"-Laden mit unfähiger Führung ist. Es lief zwar nicht alles super, aber eben auch nicht total aus dem Rudel den man konnte immer über alles reden und das Problem wurde dann mit entsprechender Kompromissbereitschaft aus der Welt geschafft.
    Als ich dann den Arbeitgeber zwecks besserer Stelle gewechselt habe bin ich quasi froh das ich mich nicht auf diese Bewertungsportale verlassen habe und meine eigene Erfahrung gemacht habe. Den ich erleb zumindest da wo ich jetzt bin das totale gegenteil von dem was in den Portalen steht.

  • Kann man so und so sehen...


    Generell erwarte ich von jedem, dass er sich an nach der Wahrheit richtet, sachlich und konstruktiv bleibt. Aussagen wie "Scheiß Laden" will ich in einer Bewertung nicht lesen. Ferner erwarte ich auch, dass das ganze glaubwürdig beschrieben werden kann. Aussagen wie "als Streifenfahrer wirst du bis auf´s Blut ausgesaugt", ohne weitere Erklärungen würde ich ebenfalls als reinen "Hate" sehen. Wenn man allerdings auch auf Gesundheitliche Probleme hinweist, durch sich oder andere, dann klingt das schon plausibel.


    Ebenso ist auf das Datum zu achten und den jeweiligen Standort. Inhalte von vor 2 Jahren müssen nicht mehr aktuell sein, da vielleicht der Einsatzleiter gewechselt hat, oder man die Kritik einfach mal verstanden hat. Es hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

  • in der Regel bekommt der Mensch sein HInterteil erst hoch, wenn ihn etwas nervt... selten wenn ihm etwas gutes widerfährt und genau da ist der Krux bei solchen Portalen....

  • ..... habe ausversehen nicht gewusst das ein neuer Tarifvertrag seit Januar gültig ist.


    :thumbsup: Made my Day ....


    aber mal im Ernst.
    Diese Geschichte ist eine Geschichte, die immer wieder erzählt wird.
    Es ist in den Unternehmen und auch in den Köpfen der Mitarbeiter immer noch nicht angekommen,
    das Mitarbeiter nicht auf der Straße rumlaufen und man diese einfach so einstellen kann und der Mitarbeiter heute immer noch nicht verstanden hat, dass man in der Sicherheitsdienstleistung heute in ganz Deutschland zu Stundenlöhnen arbeiten kann, die nicht im Mindestlohn-Bereich liegen.
    Das hat zur Folge, dass der AG seine AN immer noch massiv ausnutzt und die AN sich nicht dazu aufraffen, einfach mal die Fühler auszustrecken und mal zu schauen, was die anderen Unternehmen machen.
    In der heutigen Zeit der Vernetzung gibt es so viele Möglichkeiten, seine Situation zu verändern.


    Was sind die Möglichkeiten?

    • Zum Chef gehen, den Missstand aufdecken und darüber sprechen (machen viele Mitarbeiter meistens nicht sondern warten, bis sie innerlich gekündigt und sich einen neuen Arbeitsplatz gesucht haben).
    • Den Versuch zu starten, sich weiter zu qualifizieren, um diese Tätigkeiten nicht mehr durchführen zu müssen
    • Einen attraktiveren AG zu suchen, der einfach mehr anbietet
    • Sich danach erkundigen, ob es im Unternehmen noch andere Möglichkeiten wie das Revierfahren gibt (Werkschutz, Objektschutz, Veranstaltungsschutz)

    Gruß 2m02cm-Mann

    Sei stehts freundlich zu deinen Mitmenschen und habe Respekt!!!!

  • Es war mit dem Chef ausgemacht das ich Werkschutz mache und nur ab und zu mal [lexicon='Revier'][/lexicon] und das ganze in Wechselschicht. Jetzt mache ich nur noch [lexicon='Revier'][/lexicon] ohne Wechselschicht. Toll! Das geht so nicht. An Abmachungen muss man sich schon halten.

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