Suche Weiterbildungsanbieter

  • Hallo Leute,


    da die AFS momentan mangels Interessenten keine Präsenz Lehrgänge für die Fachkraft [lexicon='Weiterbildung'][/lexicon] anbietet, bin ich auf der Suche nach Alternativen... Wichtig wäre unter anderem, dass es auch die Möglichkeit gibt, diesen Vollzeit Crash-Kurs von 6 Monaten auf ein Jahr zu strecken. Quasi zwei Wochen arbeiten und zwei Wochen Block Unterricht, da ich es sonst finanziell nicht stemmen könnte. Optimal wäre auch vllt nicht am anderen Ende Deutschlands, 100/150 km ab Hof/Saale; Nürnburg, Schweinfurt, Erfurt, Chemnitz, Leipzig oder Regensburg. Irgendwo in den Ecken...


    Über jeden Hinweis und Tipp würde ich mich sehr freuen :thumbup:


    BG
    Thomas

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Erheiterung, wer welche findet darf sie gerne behalten... :whistling:

  • Im KURSNET der Arbeitsagentur sind in einem Umkreis von 150 km um Hof/Saale 98 Bildungsangebote Fachkraft Schutz und Sicherheit zu finden:


    KURSNET


    Bitte aber die einzelnen Angebote genau prüfen hinsichtlich Ausbildungsdauer, Prüfungszulassung (externe Prüfung) und Art der [lexicon='Ausbildung'][/lexicon]. Sehr viele dieser Angebote beruhen nur auf E-Learning. Nach meiner langjährigen Erfahrung als Prüfer ist die Prüfung Fachkraft Schutz und Sicherheit alleine mit E-Learning nur sehr schwer zu bestehen.

  • Vielen Dank für die Hinweise, da kann man doch schon mal mit arbeiten :-)


    Sehr viele dieser Angebote beruhen nur auf E-Learning. Nach meiner langjährigen Erfahrung als Prüfer ist die Prüfung Fachkraft Schutz und Sicherheit alleine mit E-Learning nur sehr schwer zu bestehen.


    Ja, das ist ja mein Dilemma, Fernlehrgänge bzw E-Learning Angebote gibt es wie Sand am Meer, und die Preise bei Präsenzlehrgängen schwanken irgendwie zwischen 3.000€ und über 8.000€ ?(

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Erheiterung, wer welche findet darf sie gerne behalten... :whistling:

  • ... die Preise bei Präsenzlehrgängen schwanken irgendwie zwischen 3.000€ und über 8.000€ ?(


    Diese Preise haben folgende Grundlage:


    Die Bildungsanbieter leben weitgehend von öffentlich geförderten Bildungsmaßnahmen, also vor allem vom sog. "Bildungsgutschein", der von der Arbeitsagentur / Jobcenter ausgestellt wird. Für solche öffentlich geförderten Bildungsmaßnahmen gibt es bestimmte Kostensätze, die grundsätzlich einzuhalten sind (Bundesdurchschnittskostensatz - BDKS). Für die [lexicon='Ausbildung'][/lexicon] im Sicherheitsgewerbe liegt der Satz für eine Unterrichtseinheit z.Zt. bei 7,87 Euro. Damit ergeben sich bei einem Gesamtpreis von 3.000,00 Euro und der üblichen Wochenstundenzahl von 40: ca. 10 Wochen. Bei 8.000,00 Euro sind es 25 ca. Wochen. Praktikumszeiten sind hier nicht eingerechnet, wobei man das auch bei jedem Angebot kritisch prüfen muss. Oft genug sind in solchen Angeboten auch völlig unsinnige "Zusatzschulungen" enthalten, wie die [lexicon='Sachkundeprüfung'][/lexicon] oder die Interventionskraft. Beide Qualifikationen hat die Fachkraft mit bestandener Prüfung automatisch.


    Sowohl 10 wie auch 25 Wochen sind für eine Präsenzschulung in einem Beruf der normalerweise eine dreijährige Ausbildungszeit hat, extrem wenig. Ich kann nur wiederholen, dass ich als Prüfer mit den Absolventen solcher Schnellkurse sehr, sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Wir hatten Prüfungen, wo von den 10 angetretenen Teilnehmern an solchen Kurzmaßnahmen -9- durchgefallen sind. Eine klassische Umschulung zur [lexicon='Fachkraft für Schutz und Sicherheit'][/lexicon] in Vollzeit, bei der ich eine gewisse Erfolgsgarantie übernehmen würde, muss nach meinen Erfahrungen 21 bis 24 Monate dauern, darin inbegriffen ein Praktikum von 3 bis 4 Monaten Dauer.


    Hinzu kommt, dass jeder Bildungsanbieter eine bestimmte Mindestteilnehmerzahl braucht, um einen Kurs kostendeckend durchzuführen. Diese Mindestteilnehmerzahl variiert je nach Anbieter, weil die Kosten und Kalkulationsgrundlagen unterschiedlich sind. Wenn ich von einem Stundensatz für einen Dozenten von 25,00 Euro ausgehe und diesen Dozenten 160 Stunden im Monat brauche, bin ich bei 4.000,00 Euro. Dazu kommen Kosten für Räume, Unterrichtsmaterial, Verwaltung, die Kosten für die Zertifizierung der Maßnahmen usw, und ein kleiner Gewinn sollte auch noch herausspringen. Unter 8 bis 10 Teilnehmer wird sich daher kaum ein Präsenzkurs wirtschaftlich durchführen lassen.


    Das ist der Grund, warum zunehmend auf E-Learning-Maßnahmen ausgewichen wird. Hier brauche ich keine Mindestteilnehmerzahl. Ich benötige nur einen entsprechend mit IT-Voraussetzungen ausgestatteten Raum. In diesem Raum kann ich Teilnehmer verschiedenster Kurse setze, egal ob Sicherheitsberufe, Kaufmännische oder Medienberufe. Der Teilnehmer konferiert nur über den Bildschirm mit seinen Dozenten, der irgendwo sitzt und gleichzeitig Teilnehmer in Berlin, Hamburg, Kiel, Dortmund, Mainz, Heidelberg und München beschäftigt. Gute E-Learning-Maßnahmen bieten dabei durchaus die Möglichkeit für Rückfragen und Interaktionen am Bildschirm, trotzdem ist dieses E-Learning nicht für jeden etwas, weil hier eine extreme Selbstdisziplin gefordert wird. Das ganze so "nebenbei" bei der bekannten Schichtdienstbelastung im Sicherheitsgewerbe zu machen, ist schwierig. Momentan wird diese Ausbildungsform auch von den Arbeitsagenturen unter dem Stichwort "Digitalisierung der Arbeitswelt" stark propagiert, obwohl ein Lernen am Bildschirm nur eine verschwindend kleines Partikelchen der Digitalisierung der Wirtschaft ist.

  • Nachtrag


    Unter den von Dir genannten 3.000 bis 8.000 Euro wirst Du kaum ein brauchbares Angebot finden. Hast Du dich schon nach Fördermöglichkeiten erkundigt (z.B. bei der Arbeitsagentur --> IFLAS oder WeGeBau-Förderung oder Bildungsprämie (nicht Bildungsgutschein):
    Vorab-Check - Bildungsprämie

  • Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung


    Bildungsgutschein fällt wohl flach da ich über die 20.000€ Brutto im Jahr komme.
    IFlaS war mir gerade neu, aber nach einer kurzen [lexicon='Recherche'][/lexicon] wird da wohl mein Arbeitsplatz zu sicher sein - zum Glück


    WeGebAU sind wir gerade beim Anträge ausfüllen, allerdings zieht sich das bei meiner Firma gerne mal etwas hin...


    Zitat

    Sowohl 10 wie auch 25 Wochen sind für eine Präsenzschulung in einem Beruf der normalerweise eine dreijährige Ausbildungszeit hat, extrem wenig. Ich kann nur wiederholen, dass ich als Prüfer mit den Absolventen solcher Schnellkurse sehr, sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Wir hatten Prüfungen, wo von den 10 angetretenen Teilnehmern an solchen Kurzmaßnahmen -9- durchgefallen sind. Eine klassische Umschulung zur [lexicon='Fachkraft für Schutz und Sicherheit'][/lexicon] in Vollzeit, bei der ich eine gewisse Erfolgsgarantie übernehmen würde, muss nach meinen Erfahrungen 21 bis 24 Monate dauern, darin inbegriffen ein Praktikum von 3 bis 4 Monaten Dauer.


    Das demotiviert mich gerade etwas, da diese "gestreckte" 25-Wochen Schulung wohl der einzig gangbare Weg für mich sein könnte.

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Erheiterung, wer welche findet darf sie gerne behalten... :whistling:


  • Das demotiviert mich gerade etwas, da diese "gestreckte" 25-Wochen Schulung wohl der einzig gangbare Weg für mich sein könnte.


    Es hängt natürlich stark von der Person des Einzelnen und der [lexicon='Qualität'][/lexicon] der Schulungen ab. Jemand, der z.B. in rechtlichen Dingen einigermassen fit ist und auch mit den Abgründen des [lexicon='BGB'][/lexicon] ([lexicon='Besitzdiener'][/lexicon], Selbsthilfe nach § 229 [lexicon='BGB'][/lexicon] usw.) zurechtkommt, wird sich leichter tun, als derjenige, der den Unterschied zwischen Verbrechen und Vergehen schon damals bei der [lexicon='Sachkundeprüfung'][/lexicon] nicht verstanden hat. Die grösste Hürde ist erfahrungsgemäß das im Prüfungsteil 2 geforderte Schutzkonzept, weil hier umfassendes Wissen in einer konkreten Situation auftragsbezogen angewandt werden muss.
    Es ist nicht unmöglich, auch in einer 25-Wochen-Schulung die Prüfung zu meistern. Du musst Dir auch darüber im klaren sein, dass Du dann wahrscheinlich beide Prüfungsteile an einem Prüfungstermin machen musst, bei der "normalen" [lexicon='Ausbildung'][/lexicon] sind diese beiden Prüfung mindestens ein Jahr auseinander.
    Ich füge zur Illustration mal den Stoffplan bei, nach der ich lange Umschüler in einer 2-Jährigen Maßnahe ausgebildet habe. Der Stoffplan ist auf Grundlage der Ausbildungsordnung, des Lehrplans der [lexicon='Berufsschule'][/lexicon], des Prüfungsthemenkatalogs und der bisher geschriebenen Prüfungen erstellt. Die in diesem Stoffplan genannten Themen sind die Dinge die in der Prüfung drankommen können.


    Grüße
    Jörg

  • Vielen Dank für den Stoffplan, Nemere, sehr interessant.


    Ich denke auch darüber nach, entweder die GSSK- oder gar die Externenprüfung zur Fachkraft zu versuchen. Leider muss ich da wohl (seit meinem Einstieg) ganze 5 Jahre für warten, denn in meinem früheren Beruf als Musiker habe ich zwar alle zur Ausübung notwendigen Scheine gemacht, aber nie ein Diplom. Daher gilt es nicht als abgeschlossene Berufsausbildung.


    2,5 Jahre habe ich nun auf dem Buckel ... Bergfest sozusagen.


    Gruzz, PeeWee

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