Da ist einiges auf deiner Tastatur in Unordnung geraten, wenn du Zeit hast bitte berichtigen.
Kennt sich jemand mit der Arbeit in einem Flüchtlingswohnheim aus?
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Auch ich habe diese Kapitel hinter mir, sowohl in einer LEA als auch als Schichtleiter in einer Außenstelle. Hinter mir bedeutet, dass mir selbst das Risiko momentan einfach zu groß ist dort zu arbeiten. Ich erkläre euch gerne wieso.
1) Die Risiken
Zunächst hat man bei der Arbeit mit Flüchtlingen ein sehr hohes Risiko um selbst eins auf die Mütze zu bekommen. Ich weiß nicht, ob die Flüchtlinge während der Flucht so geworden sind oder ob das schon immer die Mentalität war, aber viele haben kein Respekt vor Autoritäten, Obrigkeiten, Regeln und Gesetzen.Dann gibt es noch das Risiko, selbst in polizeiliche Ermittlungen zu geraten und angezeigt zu werden. So hat sich z.B. ein Mal eine schwangere Frau extra auf den Bauch geworfen nach dem sie einen Streit mit dem Sicherheitsdienst angefangen hat und dann bei der Polizei ausgesagt, die Securitys hätten sie in den Bauch geschlagen.
Das dritte Problem sind die Krankheiten. Unzählige Male klingelte das Telefon mit der Aufgabe, XYZ rauszuholen, da er/sie eine ansteckende Krankheit hat. Wie oft mussten Sicherheitskräfte sich untersuchen lassen, weil die Gefahr bestand, dass die sich angesteckt haben?
2) Keine klare und einheitliche Sicherheitspolitik
In den Unterkünften gibt es keine einheitliche Sicherheitspolitik. Regeln werden die ganze Zeit geändert, etc. Mal hat man in einer Einrichtung das Hausrecht, dann auch mal nicht. Und jetzt versucht doch mal irgendwelche Regeln durchzusetzen, wenn die Flüchtlinge wissen, dass es für sie keine Konsequenzen gibt, wenn die dagegen verstoßen. Es funktioniert nicht.3) Schlecht ausgebildetes Personal
Sehr viele Sicherheitskräfte, die in den Heimen arbeiten, sind schlecht ausgebildet. Viele fangen ihre Arbeit im Sicherheitsdienst sogar in einer solchen Unterkunft an, ohne Sachkundeprüfung oder Unterrichtung. Und bei Auseinandersetzungen kann man sich auf solche Leute nicht verlassen, was die Sicherung des Partners angeht oder auch das rechtssichere Handeln. Gerade jetzt sehe ich, dass immer mehr Unternehmen sich von der Arbeit in solchen Einrichtungen distanzieren, viele Verträge laufen zum Jahresende aus und werden nicht mehr verlängert - da die Bezahlung auch oft nicht stimmt und nur der Mindestlohn nach Tarif bezahlt werden kann.4) Die Öffentlichkeit
Die Medien haben auf ganzer Linie eine gute Arbeit geleistet, der breiten Öffentlichkeit einzureden, dass die Flüchtlinge unsere Hilfe brauchen und auf der anderen Seite nicht kriminell sind und der Bevölkerung nichts tun. Im Sicherheitsdienst arbeiten dagegen Schläger, Nazis und Brutalos. Deshalb wird jedes negative Foto oder Aufnahme erst einmal zu unseren Ungunsten ausgelegt. Und wenn der Herr Schweiger Söldner aka Contractor zur Bewachung von Heimen einsetzen will, schreit man gleich, dass man es den Flüchtlingen nicht antun darf. In meiner Stadt gibt es Gebiete, da habe ich vor 2 Jahren noch nachts Sport getrieben und hatte keine Angst überfallen zu werden. Heute bin ich in den Vierteln sogar tagsüber nur bewaffnet unterwegs.5. Die Sicherheitsbehörden
Während meiner Arbeit gab es viele Straftaten gegen mich. Größtenteils waren es (versuchte) KV Delikte, auch mit Messern oder Hiebwaffen. Eines Tages ging ich zu meinem Briefkasten, der überfüllt war. Alles Schreiben der Staatsanwaltschaft mit ähnlichem Inhalt. Verfahren gegen XYZ wurde eingestellt.Das ist soweit die Realität bei der Arbeit. Und die Lage wird immer schlimmer und schlimmer. Wer sich den Stress antun möchte, kann es gerne tun!
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Hatte vor kurzem auch ein Angebot für den Einsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Sachsen.
Nach dem Gespräch mit dem Einsatzleiter hatte das sich für mich sofort erledigt.
Schutzausrüstung nicht erwünscht.
Gesundheitsschutz gleich null.
Arbeitszeiten unter aller Sau.
Auch ist mir die Gefahr bei einem Zwischenfall in die braune Ecke zu gelangen mir zu groß.
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Es ist eine Schande, solche Jobs unter diesen Bedingungen anzubieten! Gerade in Asylunterkünften machen die Kollegen einen sehr schweren Job. Hierbei sollte man sie in jeder denkbaren Weise unterstützen. Zufriedene Sicherheitsmitarbeiter garantieren einen für alle Beteiligten optimalen Ablauf!
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Kosten darf es nichts und als Mitarbeiter ist man jederzeit ersetzbar soviel dazu...
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Nein.
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Ich bin jetzt schon eine ganze Reihe von Jahren in der Sicherheitsbranche tätig aber ich würde nie in einem Flüchtlingsheim arbeiten.
Das soll jetzt nichts über die Arbeit dort aussagen... Ich hab den höchsten Respekt vor den Kollegen/inen die dort arbeiten, nur für mich wäre das nichts. Ich weiß nicht ob ich da immer ruhig bleiben könnte. Bei der Schilderung mancher Kollegen läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Sicherheitsmitarbeiter werden da missbraucht um sehr dubiose Regelungen durchzusetzen und müssen fast mehr Sozialarbeiter sein. Und über die Bezahlung will ich jetzt mal gar nichts sagen...
Ich bin jemand der bei Ungerechtigkeit rebelliert und dann auch unbequem wird um das zu ändern. Aber Sicherheitsmitarbeiter zum Mindestlohn, nur mit der Unterrichtung 34a GewO, am besten noch neu in der Brache in Flüchtlingsheime zu stellen...
das spottet doch alles jeder Beschreibung!!!