Die Gewerkschaft - das unbekannte Wesen?

  • Wir hören immer wieder von den bösen nicht Gewerkschaftlern.... den Schmarotzern oder von der Gewerkschaft die nix auf die Reihe bekommt...


    Wer ist denn in der Gewerkschaft und ist er zufrieden?


    Wer ist nicht in der Gewerkschaft und wieso ist er es nicht?

  • Mit zweimal 4,2 % in diesem und nächsten Jahr können wir in BaWü in der Aviation und im kerntechnischen Bereich nicht meckern, ein toller Erfolg. Das ist prozentual bei weitem mehr, als bislang der bundesdeutsche Durchschnitt aller Branchen ausgehandelt hat. Die Verdi-Leute aus Stuttgart und Heilbronn kenne ich. Die reißen sich auf Deutsch gesagt den Arsch für ihren Job auf, und haben ja mit dem Fachbereich 13 außer dem Sicherheitsgewerbe noch jede Menge andere "Kunden" an der Backe.

  • Genau das ist es.
    Ich kenne ja die Gründe, 1% ist zu viel, die tun sowieso nichts, ich fliege raus wenn der Chef das mitbekommt, etc., ich kann es nicht mehr hören.
    Der gemeine WM wird sich nie zu einer Macht formieren, einer Macht die höhere Abschlüsse rechtfertigt.
    Man bezahlt brav seinen Obolus und freut sich auf die paar Cent mehr nach einem Jahr.

  • Nun, die Gewerkschaftssekretäre müssen ihre Arbeitskraft ja auch gut einteilen! Sind von einer Branche zu wenig organisiert, machen harte Verhandlungen mit Streikandrohung etc. wenig Sinn. Genau aus dem Grund kümmern sich die Verdi-Leute so wenig um unsere Branche.


    Hier in BaWü schaut das seit vergangenem Jahr völlig anders aus. Aus bestimmten Gründen sind aus den vorgenannten zwei Bereichen die Mehrzahl aller Beschäftigten innerhalb von einem Jahr bei verdi eingetreten. Mit dieser Macht im Rücken kann verdi das große Verhandlungs-Kriegsbeil ausgraben!

  • Ich bin in der Gewerkschaft, werde aber in nächster Zeit austreten, weil sie für mich schlicht nicht mehr zuständig ist. Ich bin froh, Gewerkschaftsmitglied gewesen zu sein, denn dank ihr konnte ich meine Ausbildung weiter machen, das wäre ohne Gewerkschaft so sicher nicht passiert. Mein Ausbildungsbetrieb hatte mich mit absurdesten Gründen gekündigt, ich ging zur Gewerkschaft, bekam einen Anwalt und der Arbeitgeber hat nach dem zweiten Schlichtungstermin den Schwanz eingezogen und die Kündigung zurück genommen. Gewerkschaft ist also gut gegen inkompetente Personaler und Chefs ;)

  • Ich bin nicht in der Gewerkschaft.
    Was mich bei den Gewerkschaften und bei VER.DI insbesondere stört, ist die Tatsache, dass die Gewerkschaften ihrer Mitwirkungspflicht im beruflichen Prüfungswesen nicht nachkommen. Nach dem Berufsbildungsgesetz ist in jedem Prüfungsausschuss ein von den Gewerkschaften zu benennender Arbeitnehmervertreter vorgesehen. Ich habe in meiner jahrelangen Prüfertätigkeit im Sicherheitsgewerbe noch keinen einzigen von der Gewerkschaft geschickten Prüfer gesehen. Der Arbeitnehmervertreter wird dann immer von der IHK im Wege der Ersatzvornahme durch Handauflegen bestimmt. Ich war in diesen Prüfungsausschüssen schon als Arbeitnehmervertreter (weil ich angestellt bin), als Arbeitgebervertreter (weil ich Budget- und Personalverantwortung habe) und als Lehrkraft (weil ich ab und zu als Dozent an der Berufsschule bin) eingeteilt.

  • Der Herr Dr. .... von Ver.Di ist aber nicht der Arbeitnehmervertreter, den man sich bei der Erarbeitung des BBiG für den Prüfungsausschuß vorgestellt hat. Man hat sich einen tatsächlichen Arbeitnehmer aus der Sicherheitsbranche vorgestellt, also jemanden, der tatsächlich bei einer Sicherheitsfirma im praktischen Einsatz ist - keinen Gewerkschaftsfunktionär (um das üble Wort Bonze zu vermeiden).

  • Das sehe ich nicht so tragisch. Ist doch egal ob ein Verdi-Mitglied in einem Prüfungsausschuss von denen bestellt ist oder nicht. Ehrlich gesagt ist es das erste mal, das ich von dieser Gewerkschaftspflicht lese. So intensiv habe ich mir das BBiG noch nie einverleibt.


    Gibt es Prüfungsfragen, mit denen nach gewerkschaftlichen Pflichten oder Rechten gefragt wird?

  • Das sehe ich nicht so tragisch. Ist doch egal ob ein Verdi-Mitglied in einem Prüfungsausschuss von denen bestellt ist oder nicht. ....


    Gibt es Prüfungsfragen, mit denen nach gewerkschaftlichen Pflichten oder Rechten gefragt wird?


    Es geht doch darum, das die Gewerkschaft die ihr gesetzlich eingeräumten Mitwirkungspflicht nicht wahrnimmt, aber auf der anderen Seite ständig mehr Einfluss fordert und sich überall einmischen will!


    Der von der Gewerkschaft entsandte Prüfer muss das gesamte Spektrum des zu prüfenden Berufes beherrschen. Erst einmal gibt es keine festgelegten Prüfungsfragen. Nehmen wir mal als Beispiel die Prüfung Fachkraft Fachkraft Schutz und Sicherheit. Hier ist mit den Prüflingen ein Fachgespräch zu führen, das sich auf ein zuvor erarbeitetes Konzept bezieht. Hier kann der gesamte Ausbildungsstoff der Fachkraft relevant sein.

  • Wie eine mündliche Prüfung der Fachkraft für Schutz und Sicherheit abläuft ist mir bekannt, Nemere. Meine Frage zielte eher darauf ab, ob es im Fragenpool für den schriftlichen Prüfungsteil - jetzt nicht nur bei der FSS, sondern auch GSSK und Sachkundeprüfung - Fragen zum Thema Gewerkschaften gibt.

  • Bei der FSS gibt es keinen Fragenpool, weil hier mit Ausnahme von WiSo keine reinen Wissensfragen gestellt werden. Die Aufgabenstellungen werden vor jeder Prüfung vom Zentralen Prüfungsfragenerstellungsausschuß neu erarbeitet, die WISO-Aufgaben sind teils PAL-Fragen, ein anderer Teil wird ebenfalls jedesmal neu erarbeitet (z.B. die Berechnungen).
    In der Sachkundeprüfung und bei der GSSK ist die Gewerkschaft allenfalls ein Thema, wenn es um die Sonderzutrittsrechte geht.

  • Nun, die Gewerkschaftssekretäre müssen ihre Arbeitskraft ja auch gut einteilen! Sind von einer Branche zu wenig organisiert, machen harte Verhandlungen mit Streikandrohung etc. wenig Sinn. Genau aus dem Grund kümmern sich die Verdi-Leute so wenig um unsere Branche.


    Ich muss jetzt mal kurz an einer anderen Stelle einhaken. Nemere hat ja den Punkt BBiG angesprochen.
    Ich möchte mal die Zeilen vom Aufseher als Grundlage für folgende, einfache Frage nehmen: Sollte es nicht eigentlich anders herum sein?
    Ich höre die Gewerkschaftsfunktionäre immer nur meckern dass sie mehr Mitglieder brauchen um etwas zu erreichen. Es müssen mehr Leute organisiert sein, das Gewerkschaftsleben muss aufrecht erhalten werden, usw.


    Bevor ich mein sauer verdientes Geld in eine "Arbeitnehmervertretung" stecke möchte ich schon gern wissen was mir denn davon geboten wird. Kann mir denn jemand garantieren dass mein Jahresbeitrag den ich an die Gewerkschaft zahle weniger ist als dass was rausgeholt wird???
    Bsp:
    GÖD in Sachsen: Neben der mageren Tariferhöhung auf 9,00€ ab 01.01.2016 haben sie es wahnsinnigerweise hinbekommen dass die Zuschläge ab 2016 (bis auf 5% Nacht) komplett wegfallen. Den Kompromiss mussten sie eingehen, der Abschluss wäre sonst nie zu Stande gekommen. Verkauft wurde es als riesen Erfolg.
    Ich kann grad vor lauter Lachen nicht mehr.



    Bsp.: ver.di veranstaltet in Dresden regelmäßig für alle Mitarbeiter und auch organisierte Arbeitnehmer und Azubis, JAV'ler usw. lustige Treffen und gesellige Beisammenkünfte.
    Da fährt man, auf Kosten der zahlenden Mitglieder, auf einen Zeltplatz, mietet irgendwo etwas an oder ähnliches und erzählt sich einen vom großen Wolf. Man kann es auch Trinkwochenende oder Stammtisch nennen. Ist egal, der Sinn ist deutlich geworden.
    Mehrfach erlebt, kurz drüber nachgedacht, für nicht gut befunden, abgehakt!
    Dafür ist anscheinend Geld da - was woanders, mit großer Bestürzung festgestellt, fehlt!



    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein

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