Gesundheitliche Auswirkung der Schichtarbeit

  • Seit 2006 pin ich nuhn im Wachgeverbe, das sint bis heute 9 Jahre, unt ich pin mit der Schiechtarbeit sehr zupfriden. Ich kan auch keinne Scheden an meinen Dengvermoegen pfeststelen...


    "...Französische Forscher warnen jetzt davor, dass jahrelange Schicht- und Nachtarbeit nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Gedächtnisleistung und das Denkvermögen beeinträchtigen. Bei Menschen, die mehr als zehn Jahre unregelmäßigen Arbeitszeiten ausgesetzt waren, nahmen demnach die geistigen Fähigkeiten deutlich schneller ab als bei anderen Berufstätigen, heißt es in einer im US-Fachmagazin "Occupational and Environmental Medicine" veröffentlichten Studie...Betroffen seien insbesondere Menschen, die länger als zehn Jahre Schichtarbeit leisteten, erklärte Studienleiter Jean-Claude Marquié vom Forschungsinstitut CNRS in Toulouse. Diese Belastung entspreche einem Alterungsprozess von zusätzlich sechseinhalb Jahren..."


    Französische Studie: Schichtarbeit schlägt auf die Geisteskraft - DIE WELT

    In meiner physisch, soziologischen Konstellation manifestiert sich die absolute Dominanz positiver Impressionen meines Individiums

  • Das kann dir jeder Arbeitsmediziner oder Arbeitsforscher bestätigen, dass Schichtarbeit über viele Jahre seine Spuren hinterlässt.

  • Zunächst glaube ich, dass man seinen Biorhythmus zwar bekämpfen kann indem man sich dazu zwingt, die vorgegebenen Arbeitszeiten (Schichtarbeit, Nachtarbeit) zuzulassen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die „Bekämpfung“ ohne Folgen bleiben wird, wenn der Mensch dauerhaft, die Abkopplung vom Rhythmus der Natur zulässt.


    Zwischen den Tätigkeiten, die es zwingend erforderlich machen, sich auf Schicht- und Nachtarbeit einzulassen, existieren immer noch Unterschiede. Der größte Unterschied zeichnet sich dabei in Branchen oder in Arbeitsfeldern ab, die nicht von Zwängen geprägt sind und sich insbesondere an ihre Verpflichtungen halten; dabei wären die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen (einschl. der tarifvertraglichen Regelungen) und oder die internen betrieblichen Vereinbarungen allem voran zu nennen. Ein Zwang ist besonders im Sicherheitsdienstleistungsgewerbe zu beobachten, weil man hier mit einem gigantischen Personalmangel zu kämpfen hat, der aus vielerlei Gründen gewollt Einzug erhalten hat.


    Dieser Personalmangel wird nur dadurch aufgefangen, da es möglich ist dem abhängig Beschäftigten Stundenbelastungen aufzuerlegen, die jeder Beschreibung spotten, wenn man das Arbeitszeitgesetz und die Tarifverträge (Sicherheitsgewerbe) in einer Gegenüberstellung betrachtet. In keinem anderen Arbeitsfeld werden in der Bundesrepublik Deutschland derartig hohe monatliche Stundenbelastungen vorausgesetzt. Und 200 bis 240 Stunden (oder mehr) wären auch irgendwo noch vertretbar, wenn die zeitliche Abfolge der Arbeits- und Ruhezeiten wenigstens eingehalten werden könnte und somit eine Planbarkeit bestehen würde.


    Fallen aber Beschäftigte aus (egal aus welchen Gründen) müssen die anderen Kolleginnen und Kollegen, die Lücke stopfen.


    Das führt dann dazu, dass ein Mensch z.B. von Sonntag auf Montag eine 12 Stunden-Nachtschicht ableistet und dann – weil Jemand ausgefallen ist oder an einem anderen Objekt eingesetzt werden muss – schon 8 Stunden später, für 3 Stunden einen Schließdienst in einem Objekt durchführen muss, im folgenden einige Stunden im freien Raum hängt und später, seinen eigentlich im Dienstplan festgelegten Dienst „Nachtschicht“ (12-Stunden) wieder aufnimmt. Oder man lässt den „Supergau“ für die innere Uhr zu und lässt Jemanden eine Nachtschicht ableisten, gibt dem Beschäftigten dann – am selben Tag, nach der Nachtschicht – den Tag frei um den Beschäftigten am Folgetag wieder zur Nachtschicht zu bestellen!


    Zu allem Überfluss ist man dann noch erschrocken, wenn Kolleginnen und Kollegen so ein stetiges Auf- und Ab im Rhythmus kritisch hinterfragen und nach Lösungen schreien.

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



    Gerechtigkeit herrscht, wenn es in einem Volk weder übermäßig Reiche noch übermäßig Arme gibt.


    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

    2 Mal editiert, zuletzt von Doph_Zügota ()

  • Aus diesem Grunde werde ich mich dafür einsetzen, und jeder anderer in unserem Gewerbe sollte dies auch tun, dass Arbeits,- und Gesundheitsschutz in den Manteltarifvertrag mit aufgenommen wird.

    In meiner physisch, soziologischen Konstellation manifestiert sich die absolute Dominanz positiver Impressionen meines Individiums

  • das ist alles schön und gut,denn arbeit hinterlässt immer seine spuren...daher sollten alle die in diesem gewerbe tätig sind endlich mal den arsch haben in die gewerkschaft einzutreten...siehe lockführer ,piloten etc.um ihre interressen durchzusetzen und nicht mit hungerlöhnen abgespeisst zu werden.gemeinsam sind wir eine macht auf die immer mehr zurückgegriffen werden muss! dank der politik...und die 15 ecken sind keinem an den arsch gebacken.denn ausgeben können wir die eher selten da wir eigentlich zu nichts mehr zeit haben.

  • Die Forderung hinsichtlich der Stärkung der Gewerkschaften durch mehr Mitglieder ist richtig und ein grundlegendes Problem der Arbeitswelt, wenn zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden kein Gleichgewicht herrscht.


    Sowohl die Gewerkschaften als auch die Unternehmerverbände haben zusammen mit den GDA-Trägern entsprechende Programme und bestehende Vorgaben (einschl. Arbeitsschutzgesetz) zum "Schutz und Stärkung der Gesundheit“ kritisch beleuchtet und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen.


    Dabei hat der Faktor der „Psychischen Belastungen“ einen besonders hohen Stellenwert erhalten! Leider werden im Arbeitsschutzgesetz die Pflichten zum Schutz der Beschäftigten sehr abstrakt formuliert und das führt individuell zu einem großen Spielraum, der dann auch die unternehmensspezifischen Besonderheiten immer wieder zulässt.


    Weil wenn ich Hinweise gebe, woraus sich eine erhöhte Gefährdung ergeben könnte und gleichzeitig vorgebe, dass eine „Beurteilung“ erfolgen müsse und ausdrücklich festlege: „bei gleichartigen Arbeitsbedingungen ist eine Beurteilung eines Arbeitsplatzes oder einer Tätigkeit ausreichend“, ist es nicht verwunderlich, dass Arbeitsabläufe und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken, nicht gesundheitliche Auswirkungen berücksichtigen werden.


    Aber wie sollten Arbeitgeber nach solchen Vorgaben auch handeln? Mit solchen Spielräumen hat immer die Unternehmerseite den Ball am Fuß und die Unternehmerseite gibt diesen Ball auch nicht mehr ab, weil der Aufwand bei der individuellen Ermittlung der Auswirkungen einfach zu groß wäre.

    Freundliche Grüße


    Moderator Doph_Zügota



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    Thales von Milet (um 625 - 545 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker, einer der Sieben Weisen

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