6,10€ Stundenlohn nach 3 Jahren Ausbildung?

    • Erster Beitrag

    "Wollte mich auch zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausbilden lassen. Was mich nun abschreckt, ist der Tariflohn, der z.B. in Hamburg bei schlappe 6,10€ liegt.(Im Osten Deutschland's natürlich darunter). -> Sehr hohe Verantwortung für sehr wenig Geld! Eine Putzfrau verdient mehr"


    Aus dem Forum der DGB Ostwestfalen Bielefeld

  • Zitat von klaus

    Vollkommen korrekt, leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Auch wenn den Azubis was anderes erzählt wird.
    Ich amüsiere mich auch immer über die Berufsschullehrer, die ihren Schülern erzählen, das sie nach der Ausbildung besser qualifiziert wären wie ein Meister.


    Klaus laß den "Middle-Managment-Anwärtern" einfach ihre Illusionen, auch sie werden iregndwann auf dem Boden der Tatsachen landen.
    Spalteholz
    FASCHUSI ist ein Ausbildungsberuf wie Bäcker, Schreiner oder Industriekaufmann. Also machst Du auch die entsprechenden Arbeiten. Z.B. FASCHUSI bei der BASF (dort gibt es entsprechende Stellen) bedeutet erstmal ganz normaler Tor- und Streifendienst und sonst nichts. Für "Middle-Managment" mußt Du dort mindestens Meister sein (was auch richtig ist)


    Im Sicherheitsgewerbe ist vieles anderst, da bist Du als Faschusi schon gut qualifiziert aber diese Qualifikation wird nicht adäquat bezahlt (leider). Ob Du als "ausgelernte Faschusi" im "Middle-Managment" eine Chance hast, hängt vor allem von Deinen persönlichen Qualitäten ab und nicht von Deiner fachlichen Qualifikationen. Die "alten Hasen" spielen Dich ansonsten nämlich kaputt :wink:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)


  • also gehört zwar nun nicht ganz hier rein, aber ich als laie in punkto tarifverträge konnte mir ein grinsen gerade nicht verkneifen... :P
    Basislohn : 4,20
    Anwesenheitszulage : 0,62
    Tätigkeitszulage : 4,18


    -da wird also ersteinmal nur die existenz ansich bezahlt- die basis schöpfung!


    -wenn man dann auch noch tatsächlich am arbeitsplatz erscheint, ist die freude direkt so groß, dass spontan der chef 0,62 cent in die menge wirft und "kamelle" ruft


    -und als wenn das nicht schon schön genug wäre, wird der arbeitnehmer, falls er denn dann auch tatsächlich sich dazu herabläßt aktiv tätig zu werden, zusätzlich mit dem jackpot von 4,18€ überhäuft! :todlachen:


    :respekt:

    Hauptsache -
    wir sind einer meiner meinung!!!

  • Zitat von S.L.

    Im Sicherheitsgewerbe ist vieles anderst, da bist Du als Faschusi schon gut qualifiziert aber diese Qualifikation wird nicht adäquat bezahlt (leider). Ob Du als "ausgelernte Faschusi" im "Middle-Managment" eine Chance hast, hängt vor allem von Deinen persönlichen Qualitäten ab und nicht von Deiner fachlichen Qualifikationen. Die "alten Hasen" spielen Dich ansonsten nämlich kaputt :wink:


    Vorallem, da Dich niemand wirklich darauf vorbereitet. Fakt ist auch: In vielen Unternehmen wird unglaublich schlecht ausgebildet, weil die angeblichen Ausbilder selber nichts können und auch keine Ahnung haben. Da lernt man von so manchem "Pfortensitzer" mehr über den Beruf als von dem netten Herren aus der Einsatzleitung...

  • Zitat von bambam6666


    Basislohn : 4,20
    Anwesenheitszulage : 0,62
    Tätigkeitszulage : 4,18


    Ich vermute mal, die "Aufstückelung" des Stundenlohns hat folgenden Hintergrund. Die Berechnung der Zulagen (Nachtzulagen usw. ) erfolgt durch die Höhe des Basislohn. In anderen Bundesländern heißt es lt. Tarifvertrag auch Grundlohn.

  • Zitat von Dwight

    Vorallem, da Dich niemand wirklich darauf vorbereitet. Fakt ist auch: In vielen Unternehmen wird unglaublich schlecht ausgebildet, weil die angeblichen Ausbilder selber nichts können und auch keine Ahnung haben. Da lernt man von so manchem "Pfortensitzer" mehr über den Beruf als von dem netten Herren aus der Einsatzleitung...


    Weisst Du nun, weshalb die einen an der Pforte sitzen und die anderen in der Einsatzleitung? :wink:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von S.L.

    Weisst Du nun, weshalb die einen an der Pforte sitzen und die anderen in der Einsatzleitung? :wink:


    Naja, sowohl als auch.


    Ich hatte bisher das Glück, dass die Leute die mich auf ihre Objekte eingewiesen haben erfahren sind und auch Lust hatten mir etwas beizubringen. Und zwar mehr, als für das jeweilige Objekt wichtig ist. Einige von den Jungs und Mädels haben mir bisher mehr beigebracht, als es meine sog. Ausbilder, Lehrgänge und auch die Berufsschule zusammen.


    Ich persönlich finde das mehr als traurig. Eigentlich sollte man erwarten, dass wenn man schon Azubis einstellt man die Leute auch vernünftig einsetzt und sie nicht - wie es einigen oder vielen passiert ist - seit 2 Jahren auf dem gleichen Objekt rumsitzen lässt. Ich persönliche mache mir darüber keine Illusionen mehr und gehe mit der "Was ich lernen will muss ich mir selber aneignen, bzw. jemanden suchen von dem ich lernen kann"-Einstellung an das Thema ran. Aber das bin halt ich. Andere die das nicht machen fallen dann halt irgendwann man sehr böse auf die Schnauze.


    Ich habe den Eindruck, dass manche Betriebe mit der Ausbildung an sich schon überfordert sind. Eigentlich sollte es doch so sein, dass man die Azubis richtig durch die Abteilungen laufen lässt - schon alleine um zu sehen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Eine Zeitlang Pfortendienst, dann Empfang, dann Arbeit auf einem großen Objekt in einem Team unter Führung, dann alleine auf einem Separatobjekt, etc. . Mittlerweile bin ich so weit, dass ich recht frustriert bin. Irgendwo kann das nicht sein, oder? Und wenn man dann was sagt, kriegt man Ausflüchte oder mitgeteilt, dass man keine andere Verwendung hat, weil man von dem/n Objekt(en) wo man ist nicht weggenommen werden kann, weil man dort zu gute Arbeit leistet und man sonst niemanden dafür hat, bzw. nur Leute hat die der Kunde nicht will oder die nicht "geeignet" sind...


    Soll das heißen, dass ich schlecht arbeiten muss, damit ich in meiner Ausbildung weiterkomme?


    Ich weiß' ja nicht.


    Ich finde, die Branche verschwendet an den meisten von uns Azubis gutes Menschenmaterial als gäbe es kein morgen mehr. Da werden gute Leute die wirklich motiviert sind und auch etwas leisten wollen und sich ein Bein für die Firma ausreißen verheizt anstelle genau diese Leute zu fördern. Ich hätte kein Problem nach der Ausbildung auch eine Stelle in meiner Firma anzunehmen die "unterhalb den Anforderungend er FSS" liegt - Hauptsache Arbeit. Ich erwarte dann aber auch, dass wenn sich eine Möglichkeit für etwas besseres ergibt ich nicht außer Acht gelassen werde.


    Ich persönlich bin an einem Punkt angelangt, wo ich stinksauer bin, da hier meiner Meinung nach mit meiner beruflichen Zukunft leichtfertig umgegangen wird. Und das ärgert mich besonders deswegen, weil ich zu meiner Firma loyal bin und meiner Arbeit bisher so manches untergeordnet habe. Irgendwo kriegt man doch das kotzen, wenn man merkt, dass man dafür bestraft wird, dass man etwas leisten, lernen und schaffen will.


    :?

  • Zitat von klaus

    Vielleicht liegt es daran, das die Azubis sehr viel billiger sind, wie ein ausgelernter und das gleiche Schaffen müssen?


    Ich behaupte mal, dass ich beides miteinander verbinden kann: Die Leute richtig ausbilden UND gleichzeitig damit Geld verdienen. Außerdem sind die Jungs und Mädels eine Investition in die eigene Firma. Wenn ich sie gut ausbilde, vielleicht dabei "meiner" Firma anpasse, dann habe ich später einmal auch Personal auf der Hand, dass ich wesentlich besser, flexibler und auch gewinnbringender einsetzten kann.


    Wenn ich sie natürlich einfach nur als einen billigeren 34Aler einsetzte und verheize, dann darf ich mich später nicht wundern wenn sie


    a) keine Lust haben zu leisten
    b) ihre Arbeit nicht oder schlecht machen
    c) mir, wenn sie fertig sind, davon laufen oder schlimmer noch
    d) zur Konkurrenz gehen, der sie mit Handkuss nimmt


    :?

  • Hallo rebel,
    in den meisten Lehrberufen werden die Azubis nach der Ausbildung nicht übernommen! Wer als fertig ausgebildete FSS stehen bleibt, bekommt höchstens einen Job im Rahmen Werkschútzfachkraft.


    Bei uns z. B. wurden bisher alle nach der Ausbildung übernommen, jedoch keine(r) als FSS, das verlangt und zahlt bisher kein Kunde. Die meisten der Übernommenen fahren Geld, das ist immer noch die höchste Bezahlung unterhalb der Führungspositionen. Eine, die ihren Abschluss mit der Traumnote 1,0 geschafft hat (im Frühjahr 2006 vor der IHK München), hätte die Chance auf eine Führungsposition gehabt. Diesem Angebot hat sie ein Studium vorgezogen.


    MfG
    Faschusi

    Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen ist es, sie zu gestalten!

  • Bisher sehe ich keinen Bedarf für ausgebildete FSS, weil kein Kunde den bezahlt.
    Die Kunden nehmen ja fast ausschliesslich den billigsten Anbieter :-(

  • Zitat von Faschusi


    Bei uns z. B. wurden bisher alle nach der Ausbildung übernommen, jedoch keine(r) als FSS, das verlangt und zahlt bisher kein Kunde.


    Wenn man fragen darf: Wird auch versucht, dem Kunden klar zu machen, was er für eine teurere FSS bekommt? Denn dann würde es sich der ein oder andere vielleicht irgendwann doch mal überlegen.

  • Zitat von Dwight


    Wenn man fragen darf: Wird auch versucht, dem Kunden klar zu machen, was er für eine teurere FSS bekommt? Denn dann würde es sich der ein oder andere vielleicht irgendwann doch mal überlegen.


    Tja "irgendwann" ist gut :wink:
    Dem "Kunden" ist der Unterschied zwischen WSFK/GSSK und Faschusi schwer zu vermitteln.

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von S.L.

    Tja "irgendwann" ist gut :wink:
    Dem "Kunden" ist der Unterschied zwischen WSFK/GSSK und Faschusi schwer zu vermitteln.


    Naja, die meisten Kunden werden ja auch keine FSS brauchen, sagen wir es einmal so. Aber andererseits liegt es eben schon auch an der Branche dem Kunden das Potential der FSS zu verkaufen, denn wenn ihr das nicht gelingt, dann kann man es sich sparen, die Leute überhaupt erst auszubilden.

  • Zitat von klaus

    Bisher sehe ich keinen Bedarf für ausgebildete FSS, weil kein Kunde den bezahlt.
    Die Kunden nehmen ja fast ausschliesslich den billigsten Anbieter :-(



    So, und genauso sieht nicht nur für FSS aus!!


    Hauptsache der Kunde hat "Security" damit wird gemeint auch einer der für 3 Euro die Stunde da steht!!! Also kein wunder das die Brange allgemein schlecht angesehen wird!


    Hauptsache billig, nicht ausgebildet und am besten Muskelprotz der kein Deutsch sprechen kann! Dass ist ja was die Kunden wollen!


    Aber nicht immer die Schuld an Kunden! Aufpassen.... Es gibt Kunden die eine Sicherheitsfirma auch gut bezahlen!!! Aber die Sicherheitsfirma den Mitarbeiter am liebsten für umsonst arbeiten lässt!!


    Das nennt man Abzocken von Leute die Arbeit brauchen und das eigenen Portmonee zu bereichern! Aber auch diese Leute irgendwann fallen! Früher oder später! Und die viele die Schwarz arbeiten lassen um kohle zu sparen ebenso!


    Ich weis nicht wie es bei andere Firmen ist, es gibt aber welche die das sogenannten Minijob Pauschal Betrag, müssten 33% vom verdienst sein, nicht übernehmen! Das heist wenn du 8,00 € die Stunde verdienst, nur 6,00 ca. € Netto bekommst! Jetzt ist die Frage ob man da auch für soviel die Stunde bei der Minijobzentrale angemeldet ist! Naja also kann dann sofort mit Lohnsteuerkarte arbeiten gehen oder?


    Ich bin für der Meinung dass egal ist ob Kund, Arbeitgeber oder sonstiges, die zocken sich alle gegenseitig ab! Aus!!


    MFG


    P.S. Es ist schon klar dass es nicht ÜBERALL so ist! Aber mit welchen Prozent ist es so? 70% :evil: ?


    Hätte ich es früher gewusst, dann wäre ich wieder in die Industrie arbeiten gegangen! Aber bin noch Jung..... :wink:

  • @
    6,10 die stunde.. war doch die frage.. und das für newbees.. möchte ich auch haben...
    ansonsten siehe oben: kein schwein interresiert qualität , wenn erforderlich reicht doch die alibisecurity.. für 3€!!!
    ich habe das vertrauen verloren!
    habe verbal damit ins wort geschwätzt... aber nun sind wir schon zwei....
    :roll:
    Keiner sieht sie kommen. Keiner weiß, dass sie da sind. Und wenn ihre Mission beendet ist, gibt es keinen Beweis dafür, dass sie jemals da waren.
    woher kenn ich das???? :twisted: :twisted:



  • Ja so ist es :wink:


    Woher du es kennst? Hmm...keine ahnung 8) Warst du beim Bund :wink: ? Wenn ja, wie lange?

  • Zitat von Faultier

    @
    6,10 die stunde.. war doch die frage.. und das für newbees.. möchte ich auch haben...
    ansonsten siehe oben: kein schwein interresiert qualität , wenn erforderlich reicht doch die alibisecurity.. für 3€!!!
    ich habe das vertrauen verloren!


    Naja, ich in Bayern habe das Glück sogar als Separatwachtposten halbwegs vernünftiges Geld zu bekommen, auch wenn niemals FSS-Tarif oder eine entspr. Verwendung drin sein wird.


    Ich bin mittlerweile so weit, dass ich diese "Ausbildung" eher als ein Einstieg sehe um dann später irgendwann mal in der Branche was "besseres" zu machen. Gibt ja genug interessante, halbwegs gut bezahlte Aufgaben für welche die FSS zumindestens eine Grundlage sein könnte.


    Trotzdem ist es natürlich frustrierend, wenn man mehr und mehr das Gefühl bekommt, dass drei Jahre Ausbildung größtenteils für die Katz' sind, weil das was interessiert Alibi-Security ist und keine qualifizierte Dienstleistung...

  • Hallo Dwight,


    natürlich hast Du recht, nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Ausbildung ist nie für die Katz! Beispiel: welcher Bäcker, Mechaniker oder sonstiger aus einem Lehrberuf arbeitet nach der Ausbildung noch lange Jahre in dem erlernten Beruf? Nicht dazu lernen bedeutet Stillstand oder Rückschritt! Du hast vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, was Du arbeitest ist sekundär. Irgendwann findet jeder seine Berufung und damit eine Tätigkeit, die seinen Bedürfnissen angemessen ist.


    MfG
    Faschusi

    Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen ist es, sie zu gestalten!

  • Zitat von Faschusi

    Hallo Dwight,


    natürlich hast Du recht, nur in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Ausbildung ist nie für die Katz! Beispiel: welcher Bäcker, Mechaniker oder sonstiger aus einem Lehrberuf arbeitet nach der Ausbildung noch lange Jahre in dem erlernten Beruf? Nicht dazu lernen bedeutet Stillstand oder Rückschritt! Du hast vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, was Du arbeitest ist sekundär. Irgendwann findet jeder seine Berufung und damit eine Tätigkeit, die seinen Bedürfnissen angemessen ist.


    MfG
    Faschusi


    Das stimmt natürlich. Ich hatte mich mit "für die Katz" eher darauf bezogen, dass man das Gefühl hat, dass man zwar Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt bekommt, aber am Ende der "Verbraucher", sprich der Kunde der "mich" als Dienstleistung kauft, eher daran interessiert ist, dass ich da bin und aonsonsten ihm nicht weiter auf die Nerven gehe in dem ich eigentlich das tue, wofür er mich bezahlt...

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