anforderungen für werkschutzpersonal

  • halllo


    bin neu und wollte mal wissen welche schulischen und beruflichen anforderungen der beruf des werkschutzbeamten hat??
    muss man dafür eine ausbildung machen oder geht das wenn ich mich da einfach berwerb`??



    vielen dank im vorraus

  • also es ist so, ich bin derzeit industriemechaniker einer firma die hohe sicherheitsanforderungen hat,
    nun wollte ich den beruf des werkschutzes besser kennen lernen, hab ein wenig erfahrung als security gemacht , aber nur als aushilfe, ohne richtige ausbildung oder schein,
    nun meine fragen


    kann man sich firmenintern umschulen?


    welche anforderungen hat der beruf?


    wie ist die genaue berufsbezeichnung? kann unter arbeitsgentur nichts finden???



    ein paar antworten oder tipps wären sehr hilfreich,,danke

  • Als Berufsanfänger darfst Du nur im privaten Sicherheitsgewerbe arbeiten, wenn du bei der IHK für viel Geld den 34a-Lehrgang besuchst. Ist so was wie eine Basisausbildung über eine Woche.
    Weiterbildungen sind möglich. Dafür geben es diverse Kursanbieter.


    Die Berufsbezeichnungen?
    Da gibst eine Menge, angefangen vom Wachmann, Pförtner, Türsteher, Detektiv, Personenschützer, Werkschutzfachkräfte, Fachkräfte für Schutz und Sicherheit, Werkschutzmeister, Meister für Schutz und Sicherheit, Geprüfte Sicherheitsfachkraft, Knöllchenverteiler, Ermittler etc etc etc

  • Hi Katschok,


    erstmal nen Tip zum Anfang, bleibe Industriemechaniker, mehr Geld für weniger Stunden (und im Normalfall nervenschonender). Falls Du allerdings wirklich und unbedingt zur Sicherheit wechseln willst bieten sich zwei Wege an:


    1. Wenn Du noch jung bist, es gibt seit einiger Zeit den Lehrberuf "Fachkraft für Schutz und Sicherheit", drei Jahre Lehre, als Umschüler entsprechend kürzer, Infos müsstest Du übers Arbeitsamt oder die IHK bekommen. Vorteil: Vollwertiger Berufsabschluß mit fundierter Ausbildung (Bis in die Betriebswirtschaft, wenn Du einen vernünftigen Ausbildungsbetrieb findest), Nachteil: Lehrjahre mit relativ armseeliger Lehrlingsrente, nach der Ausbildung musst Du auch noch eine Firma finden, welche Dich als FSS einsetzt und bezahlt, da der Beruf relativ neu und der Mehrwert nicht sonderlich bekannt ist ist das nicht ganz einfach. Und nach mehrjähriger Ausbildung mit dem selben Lohn wie ein Kollege mit einer ein-Wochen-Schnellbesohlung heimzugehen ist nicht wirklich befriedigend.


    2. Die Variante für Quereinsteiger: Unterrichtung nach §34a (eine Woche, über den Daumen etwa 300€) oder, wesentlich besser weil mehr Einsatzmöglichkeiten, die Sachkundeprüfung bei der IHK (Prüfung ca. 150€, Vorbereitungskurse [nicht vorgeschrieben, aber dringend zu empfehlen] um die 300€) als Zugangsvorraussetzung für das Gewerbe. Eventuell noch weitergehende Scheine (Waffensachkunde, Hundeführer etc.) nach Bedarf und Interesse, alle aber auch nicht gerade billig. Danach einige Jahre Berufserfahrung sammeln (habe am Anfang oft die Fa. gewechselt und verschiedene Sachen gemacht, einfach um zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und Leute kennen zu lernen), danach evtl. Weiterbildung zur IHK-gepr. Schutz und Sicherheitskraft (Aufwand 4-5 Wochen, ca. 1500€, ist das Nachfolgemodell zur IHK-gepr. Werkschutzfachkraft, welche seit diesem Jahr nicht mehr ausgebildet wird, sehr ähnlich, aber etwas modernisiert, Prüfungsvorrausetzung u.A. zwei Jahre Berufserfahrung im Sicherheitsdienst). Vorteile dieses Wegs: Relativ schneller Einstieg in den Beruf, falls man nach einiger Zeit feststellt, das ist nicht mein Job, hat man nicht zu viel investiert, um das ganze als Erfahrung abzuhaken, zumal die Sachkund einen auch noch bei nebenberuflichen Aktivitäten als Aushilfe nützen kann. Nachteile: Die meisten Scheine wirst Du selbst zahlen, und die IHK hat in den letzten Jahren viel Kreativität bei der Erfindung neuer Scheine, welche die Mitarbeiter dann brauchen und noch machen müssen, gezeigt. Auch ist gerade das Einstiegsgehalt eher mässig, nach eiem Ein-Wochen-Lehrgang und ohne Berufserfahrung hast Du recht schlechte Karten, mehr als Tarif rauszuschlagen. Und die Erstausbildung ist eher schlecht, eine Woche reicht einfach nicht, Du solltest, wenn Du es ernst meinst, dich dann noch privat mit ein paar Dingen auseinandersetzen, um eventuellen kostenpflichtigen Belehrungen durch Gerichte etc. vorzubeugen.


    Nach Abschluß dieser Ausbildungen kann man, nach weiterer Berufserfahrung, noch den "Meister für Schutz und Sicherheit" machen, ist allerdings recht teuer und zeitintensiv (Berufsbegleitend ca. 2 Jahre, etwa 4500€). Aber aml konkret zu deinen Fragen:


    1. Kann man sich firmenintern umschulen?
    Ja und Nein. Es gibt Sicherheitsfirmen, welche intern ausbilden, allerdings sind die Prüfungen immer vor der IHK abzulegen.


    2. Welche Anforderungen hat der Beruf?
    Nominell recht wenige. so ist kein Schul- oder Berufsabschluss zwingend vorgeschrieben, die Unterrichtung nach §34a bzw. Sachkundeprüfung reicht. Weitere Vorraussetzung ist ein sauberes Führungszeugniss (wobei die Ordnungsämter bei gewissen Bagatelldelikten, welche vielleicht auch noch Jahre zurückliegen, auch nicht päpstlicher als der Papst sind). Und damit hat sich es von Behördenseite schon. Allerdings sollte man eine gewisse Gelassenheit und Stressresistenz mitbringen, man sollte körperlich in der Lage sein, 12 Stunden auf seinen Füssen unterwegs zu sein (Schlaucht besonders Anfänger mehr als man denkt) und auch nach 11 3/4 Stunden monotoner Langeweile noch konzentriert einen plötzlich eintretenden Vorfall bearbeiten können. Wer auf jede Beleidigung reagiert wie der unbesiegbare Hulk ist in dem Job genauso falsch wie der Nickaugust, an dem mit forschem Auftreten Jeder vorbei kommt. Auch sollte man sich vorher darüber im klaren sein, was 12 Stunden Schichten, Schichtarbeit und rollende Woche heißt. Wenn Du das dritte Wochenende hintereinander deine Kumpels mit der Bemerkung, Du musst arbeiten, allein zum Feiern schickst kann es schon sein, das Du den Job satt hast. Aber das Problem löst sich mit der Zeit von allein, irgendwann hat man eigentlich nur noch Freunde, welche auch in Schichten arbeiten (Das selbe kann man in den meisten Fällen auch zum Thema Freundin/Frau sagen). Gutes Deutsch in Wort und Schrift sollte noch erwähnt werden, da man in den meisten Jobs doch einiges dokumentieren muss, da man mit Menschen arbeitet sind auch Fremdsprachen kein Fehler. Allgemein sollte man den Umgang mit Menschen mögen und routiniert sein, kontaktscheue oder unsichere Personen sind meist ein Problem (Entweder der Nickaugust von oben oder, fast noch schlimmer, die sogenannten Angstkläffer), wer meint seine Profilneurose mit einer schicken Uniform (ich weiss, Dienstkleidung) ausleben zu müssen oder der Meinung ist, jetzt könne er sich legal boxen wird im Gewerbe nicht alt und schon gar nicht glücklich. Auch sollte man ein gewisses technisches Verständnis mitbringen (Solltest Du als Industrimechaniker ja haben), da der Sicherheitsdienst zunehmend auch technische Einrichtungen wie Brand- Einbruch- oder Überfallmeldeanlagen und so weiter mit betreut.
    Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!!!


    3. Wie ist die genaue Berufsbezeichnung? kann unter Arbeitsgentur nichts finden???
    Kann ich mich nur Klaus anschließen. Bei der AA findest Du unter Schutz und Sicherheitskraft was, unter Wachmann/frau glaube ich auch noch. Ansonsten kannst Du Dir in dem Beruf unter tausenden Bezeichnungen was raussuchen, ich für meinen Teil bevorzuge Sicherheitsmitarbeiter oder, wenn mir das zu lang ist, auch noch das alte Wachmann (trotz des schlechten Images, ich brauche keinen super Titel ala "Service Koordinator for Entree Door Protection and Control" als nette Umschreibung des Pförtners), allerdings stellt sich die Frage nach der Berufsbezeichnung ohnehin nicht so oft.


    Ich hoffe, damit Deine wichtigsten Fragen beantwortet zu haben, wenn ich Dir noch weiter helfen kann, schicke eine PN.


    MfG


    Jens

    "Das Universum und die menschliche Dummheit sind unendlich, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher" A. Einstein

  • Sorry für die Rechtschreibfehler, habe sie selbst erst jetzt gesehen, da sie aber nicht sinnentstellend sind habe ich keine Lust, den kompletten Text noch einmal zu überarbeiten und nehme lieber den (sicheren) Spott einiger Member in kauf.


    MfG


    Jens

    "Das Universum und die menschliche Dummheit sind unendlich, aber beim Universum bin ich mir nicht ganz sicher" A. Einstein

  • Bei einem so schönen Text sollte man da nicht kleinlich sein... :wink:


    Ich les tausendmal lieber ein paar Fehler als dauernd inhaltliche Grütze in perfektem Deutsch!!


    My two Cents


    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • Alle Achtung für die sehr interessante Abahndlung von jens1601.


    Ich schließe mich allerdings der Meinung an, dass wenn Du andere Arbeitslösungen hast, Du nicht unbedingt in die Sicherheitsbranche einsteigen solltes... Aber okay, es kann auch sehr nett sein und wenn Du Dich in dieser Richtung unbedingt entwickeln willst- mach das!


    Jetzt gehe ich lieber nicht näher auf Deine Frage ein, da jens1601 alles hervorragend dargelegt hat und ich wüsste nicht, was man dem hinzufügen könnte.

  • Zitat von klaus

    Die Berufsbezeichnungen?
    Da gibst eine Menge, angefangen vom Wachmann, Pförtner, Türsteher, Detektiv, Personenschützer, Werkschutzfachkräfte, Fachkräfte für Schutz und Sicherheit, Werkschutzmeister, Meister für Schutz und Sicherheit, Geprüfte Sicherheitsfachkraft, Knöllchenverteiler, Ermittler etc etc etc


    Hallo Klaus,


    in deiner Aufzählung fehlt noch der berühmte "Portier"! :lol:


    MfG
    Faschusi

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