Erfahrungen mit SECURITAS bei der WM!?!

  • Hallo, ich habe gesehen und gehört, dass Securitas in allen möglichen WM Städten versucht hat; und es zum Teil auch mit Dumpingpreisen geschafft hat, Bewachungsaufträge zu ergattern. Meistens wurden dabei jedoch Sub- , Sub, Subunternehmen eingesetzt. Hat jemand von Euch während der WM bei SECURITAS gearbeitet? Wie waren Eure Erfahrungen?

  • Securitas hattte von der FIFA den offiziellen Auftrag zur Absicherung der WM-Stadien, der Mannschaftsquartiere und der Public-Viewing Veranstaltungen in den WM-Städten.
    Ich selbst war zwar nicht dabei, ich weiß aber daß viel mit Sub-Unternehmen gearbeitet wurde (anderst ging es auch gar nicht) :roll:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von S.L.

    Securitas hattte von der FIFA den offiziellen Auftrag zur Absicherung der WM-Stadien, der Mannschaftsquartiere und der Public-Viewing Veranstaltungen in den WM-Städten.
    Ich selbst war zwar nicht dabei, ich weiß aber daß viel mit Sub-Unternehmen gearbeitet wurde (anderst ging es auch gar nicht) :roll:


    Hallo SL,


    stimmt leider nicht ganz! Securitas hatte die Mannschaftsquartiere und die dortigen Trainingsstätten. Alles andere wurde regional vergeben. (Wir waren dabei!).


    MfG
    Faschusi

    Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen ist es, sie zu gestalten!

  • Die Dreipunktbande hatte den Auftrag für Mannschaftshotels und Trainingsquartiere, dafür wurde im Vorfeld ein Personalbedarf bis zu 3.500 Mitarbeitern pro Tag angegeben. Daneben hat sich das Unternehmen als billigster Jakob Fanfeste, PV-Veranstaltungen etc. im Umfeld gesichert. Bei mehreren Anläufen seit 2002 ist man nämlich gescheitert, eines der WM-Stadien betreuen zu dürfen - oder zu können. Gemäß Info von einem, der es wissen sollte, durfte die Dreipunktbande im Berliner Oly-Stadion mal ein Buli-Spiel probe arbeiten. Da die wenige Stunden zuvor in der Stadt eingefangenen Aushelfer aber wegen dem schlechten Wetter und den Anpöbelungen durch Fans teilweise bereits vor und während dem betreffenden Buli-Spiel wieder davonliefen, musste der etatmäßige Dienstleister sein Personal aus den Katakomben holen.
    In München wollte man dann doch nicht eine kostenlose Dienstleistung für eine Buli-Saison vor der WM erbringen, um DL in der Allianz-Arena zu werden. In Kaiserslautern und Gelsenkirchen versuchte man mit weltmännischer Arroganz die örtlichen Sicherheitsdienste rauszudrängen, scheiterte aber weitgehend kläglich.
    Also musste der Spielerhotelauftrag her und viel Getöse drumherum.
    Laut dem Marketingchef der Schweden in D hat man bei der WM einen Gesamtumsatz von 25 Mio. Euro gemacht und dabei Geld verdient, da im Gegensatz zur Konkurrenz nicht kalkuliert wurde, sondern ein Konzept abgegeben wurde.
    Operative Bereichsleiter aus verschiedenen Ecken der Republik bestätigen aber, dass es in den Regionen meist mit viel Glück eine schwarze Null gegeben hat, nicht selten auch ein Zuschussgeschäft (gerade dann, wenn bestimmte Teams überraschend früh abreisen mussten).
    Märchenhaft auch die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, die insgesamt 1.500 Langzeitarbeitslose u.ä. in Beschäftigung bei Dreipunktrot gebracht hat. In allen strukturschwachen Regionen wurden 30-50 Leute geschult, meist inkl. Sachkundeprüfung, alles bezahlt von der Arbeitsagentur. Allen wurde versprochen, eine Jobchance zu erhalten.
    Auf der HP steht eine Pressemeldung von SEC, dass man 174 Arbeitsplätze aus der WM geschaffen habe. Im Pressetext steht allerdings, man habe 174 Mitarbeitern Verträge angeboten. Wer die offenen Stellen auf der HP zusammenzählt, kommt auch auf 174.
    Gleichzeitig wird bis Jahresende eine Niederlassung im Ruhrgebiet dichtgemacht und 200 Arbeitsplätze entfallen.
    Kein Wunder, dass der Heros-Nachfolger Securlog und SEC die gleiche Adresse und die gleiche Telefonzentrale haben...

  • Also das kann ich nur bestätigen. In Kaiserslautern hat Securitas den Auftrag für sage und schreibe 8,23 Euro für die Bewachung des Fan Festes erhalten. Dort wurden fast ausschliesslich "südländische" Mitarbeiter von Subs eingesetzt, mit denen man sonst besser keine Zusammenarbeit pflegt. Einer der "hochkarätigen" Dreipunktemitarbeiter hat einen Gast, den er bei pinkeln erwischt hat, heftigst zusammengetreten. Dumm nur dass es sich bei dem Gast um einen Polizist in Zivil handelte. Aua!
    Der Mitarbeiter hatte übrigens ein Führungszeugnis, dass aus 2 Seiten bestand!

  • Zitat von überflieger

    Also das kann ich nur bestätigen. In Kaiserslautern hat Securitas den Auftrag für sage und schreibe 8,23 Euro für die Bewachung des Fan Festes erhalten. Dort wurden fast ausschliesslich "südländische" Mitarbeiter von Subs eingesetzt, mit denen man sonst besser keine Zusammenarbeit pflegt. Einer der "hochkarätigen" Dreipunktemitarbeiter hat einen Gast, den er bei pinkeln erwischt hat, heftigst zusammengetreten. Dumm nur dass es sich bei dem Gast um einen Polizist in Zivil handelte. Aua!
    Der Mitarbeiter hatte übrigens ein Führungszeugnis, dass aus 2 Seiten bestand!


    Dumm nur daß dieser "Gast" gegen einen zaun der Absperrung für die WM gepinkelt hat. Unmittelbar hinter dem zaun hatten die "Securitys" ihr "Quartier". Nach meiner Kenntnis kam es vor der Schlägerei zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen den Beteiligten. Ich selbst war nicht dabei. :roll:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Also nur vom hörensagen von einem 3P Mitarbeiter:


    Dieser war bei einem Top Team im Rhein Main Gebiet eingesetzt. 3P hatte einige Hartz4 Leute eingestellt und da man sie ja nicht an anderen Objekte einsetzen kann, wurden sie an Teamhotels als SL eingesetzt incl. Weisungsbefugnis über WSFK und sonstiges.


    Naja offensichtlich haben sich wohl bei manchem Eigentum die Besitzverhältnise verändert. :wink:

    Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt.

  • Generell wage ich zu bezweifeln, daß Securitas mit diesem Auftrag Geld verdient hat.
    Der Aufwand war enorm, es mußte Personal rekrutiert, Sub-Unternehmer gesucht, Leute eingeiwesen werden usw.


    Obwohl Securitas bei der WM "dabei" war, hat man auf den Status "naitionaler Förderer" keinen Wert gelegt (hätte nochmals Geld gekostet).
    So konnte man nicht mal in der Öffentlichkeit diesen Auftrag positiv darstellen (wie z.B. die Deutsche Bahn).
    Ja für das WM-Personal mußte deshalb neutrale Kleidung angeschafft werden, da Securitas-Kleidung nicht verwendet werden durfte. (es hätte ja das Firmen-Logo sichtbar sein können)

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von S.L.

    Generell wage ich zu bezweifeln, daß Securitas mit diesem Auftrag Geld verdient hat.
    Der Aufwand war enorm, es mußte Personal rekrutiert, Sub-Unternehmer gesucht, Leute eingeiwesen werden usw.


    Die Personalrekrutierung, Ausbildung und Einweisung (über Trainingsmaßnahmen von der AA) hat Vater Staat übernommen, sozusagen als "nationale Förderung". Irgendwie musste die WM ja zur Jobmaschine gepuscht werden. Der Verein "Drei-heiße-Herdplatten" hat zumindest dafür null Aufwand gehabt, sicher aber noch für die Trainer Kohle gezogen.

    Zitat


    Obwohl Securitas bei der WM "dabei" war, hat man auf den Status "naitionaler Förderer" keinen Wert gelegt (hätte nochmals Geld gekostet).

    Ja, Geiz ist geil.

    Zitat


    So konnte man nicht mal in der Öffentlichkeit diesen Auftrag positiv darstellen (wie z.B. die Deutsche Bahn).

    Die "Öffentlichkeit" ist der Zielkunde der Deutschen Bahn, für 3P sind es nur die Entscheider in der Wirtschaft und bei der öff. Hand. Dort wurde und wird ganz ordentlich mit dieser logistischen Meisterleistung angegeben.

    Zitat


    Ja für das WM-Personal mußte deshalb neutrale Kleidung angeschafft werden, da Securitas-Kleidung nicht verwendet werden durfte. (es hätte ja das Firmen-Logo sichtbar sein können)


    3P bekommt vom Haus- und Hoflieferanten Dinovo problemlos "neutrale Kleidung", die Logos werden separat geliefert, um sie später anzubringen. Auch hier hat es die Dreipunktbande geschafft, zumindest ihren Mitarbeitern vorzugaukeln, man hätte extra besondere Kleidung angeschafft.


    Alles in allem war es für die 3P-Holding ein tolles Geschäft. Die zentralen Zuwendungen der AA wurden zentral eingenommen, die einzelnen Niederlassungen konnten daraus ihre Kosten decken, Überschusse wurden zentral "verwaltet".
    Der Zusatzumsatz von 25 Mio. poliert die Zahlen für die Schweden auf und da die Holding ihre Abgaben von den Regionen anteilig aus den Umsätzen zieht, steht zumindest das "Zentralorgan der Herdplattenerhitzer" toll da.

  • Zitat von seelenheil


    3P bekommt vom Haus- und Hoflieferanten Dinovo problemlos "neutrale Kleidung", die Logos werden separat geliefert, um sie später anzubringen. Auch hier hat es die Dreipunktbande geschafft, zumindest ihren Mitarbeitern vorzugaukeln, man hätte extra besondere Kleidung angeschafft.


    Das stimmst so nicht. Wenn ich meine Kleidung bekomme, ist diese orginal verpackt und die Logos sind schon drauf. :roll:
    Es kann natürlich sein, daß für die WM Bekleidung ohne Logo geliefert wurde. (war mit Sicherheit so)


    Bist Du selbst bei Securitas?

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Zitat von seelenheil


    Ich wurde aus dem Dunkel bereits ins Licht geführt. Diese Phase meines Lebens ist Vergangenheit.[/quote]


    Da habe ich ja noch was vor mir :roll:
    Und wie sieht das Licht nun aus? :?:

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Die Anfeindungen gegen SECURITAS sind schon sensationell. Bei der WM hat SECURITAS bundesweit ca. 1.000 bestehende Mitarbeiter eingesetzt, etwa 1500 vom Arbeitsamt vermittelte (von denen 10% übernommen wurden) und als punktuelle Verstärkung rund 500 Sub-Mitarbeiter. Zum Beispiel hat SECURITAS das Teamhotel der Engländer in Baden-Baden von einem örtlichen professionellen Personenschutzunternehmen bewachen lassen. Außerdem die kurzzeitigen Quartiere an den Spielorten. Die SDLs in den Stadien haben aber fast überwiegend ihren Personalmehrbedarf mit Subs abgedeckt.
    In München hat VD Maier ca. 30 Subs mit je 5-50 Mitarbeitern beschäftigt, in Stuttgart waren mindestens 5 Firmen am Werk, in Kaiserslautern war an jedem Einlass eine andere Firma. In München und Stuttgart wurden die Aubs bunt gemischt, um gute und schlechte Leute zu verteilen. In KL hat man echt gemerkt, wo die Profis standen und wo die unwissenden Aushilfen.
    Insgesamt hat doch aber alles funktioniert. Auch das bereits erwähnte Fanfest in KL war doch ein echter Erfolg ohne Ausschreitungen. Also sollten wir uns doch gegenseitig auf den Rücken klopfen und sagen: Guter Job bei der WM!
    Und SECURITAS hat es wenigstens geschafft der Branche noch halbwegs Erwähnung in der Presse zu verschaffen.

  • Zitat von seelenheil


    Bist Du selbst bei Securitas?[/quote]


    Ich wurde aus dem Dunkel bereits ins Licht geführt. Diese Phase meines Lebens ist Vergangenheit.[/quote]


    dem ist nichts hinzu zu fügen!:roll:

    Manche halten das für Erfahrung, was sie Jahrelang falsch gemacht haben.