Fehlende §34a und Konsequenzen

  • Hallo,


    an einem Objekt sieht die Mitarbeiterstruktur folgendermaßen aus. Ein Mitarbeiter wird vom Generalunternehmen gestellt, vier Mitarbeiter kommen von einem Subunternehmen und weitere vier von einem zweiten Subunternehmen.


    An dem Objekt gibt es eine Pforte, die bewacht wird. Die Aufgabe der eingesetzten Mitarbeiter ist, dass nur berechtigte Personen das Gelände betreten und dabei die Taschen auf alkoholische Getränke kontrolliert werden. Meiner Meinung nach ist für diese Aufgabe mindestens die Unterrichtung erforderlich.


    Ich selbst bin ein Mitarbeiter eines Subunternehmens.


    Gestern war ich selbst als Teamleiter dort am Objekt eingesetzt. Ich habe die Sachkundeprüfung. Zwei Mitarbeiter meines Subunternehmens hatten die Unterrichtung - sonnst keiner. Diese Mitarbeiter habe ich dann eben dauerhaft an die Pforte gesetzt und damit eigentlich gegen die Dienstanweisung verstoßen, nach der die Mitarbeiter alle paar Stunden die Position tauschen sollten.


    Ich finde, dass ich in dem Moment richtig gehandelt habe.


    Nehmen wir mal an, ich hätte jetzt zwei Mitarbeiter ohne Sachkunde an die Pforte gesetzt, wen oder welche Unternehmen würden dann Konsequenzen erwarten?

  • Wer beschäftigt die Mitarbeiter ohne ausreichende Qualifikation (und somit auch ohne entsprechende Überprüfung)?
    Spätestens da schlägt es ein und kostet Geld...


    Wenn dann noch ein Vertrag besteht, in welchem dem Auftraggeber zugesichert wird, ausreichend qualifiziertes Personal zu stellen...


    Kann teuer werden.

  • kann.... wenn es jemand interessiert. Ich find es auch immer lustig wenn ich Bewerbungen lese und die Leute schon jahrelang im Veranstaltungsschutz ohne irgendwas über ein Sicherheitsdienst beschäftigt sind....

  • Zitat von stinkefuchs

    Wer beschäftigt die Mitarbeiter ohne ausreichende Qualifikation (und somit auch ohne entsprechende Überprüfung)?


    Hahahahahahahahaha Heheheheheheheheh Hihihihihihihi....
    Selten so gelacht!


    Ich weiß ja nicht, aus welchem Bereich du herkommst, aber beim Objekt- und Veranstaltungsschutz (wo es nicht so wirklich auf das externe Image ankommt), musst du froh sein, wenn die Mitarbeiter alle Hände, Füße, Augen und Ohen haben und ein gebrochenes Deutsch sprechen.....

  • Der Auftraggeber wird selten so lachen, wenn bei einem Ereignisfall oder bei einer Kontrolle das Konstrukt auffliegt.


    Wenn dann auch noch dem Kunden die Qualifikation zugesichert und kassiert wurde, dann lacht sich der Auftraggeber und seine Subs wahrscheinlich gleich tot.


    Aber mal ganz nüchtern, die Eingangsvoraussetzungen sind im §34a GewO mehr als eindeutig geregelt, werden diese Umgangen hat es sehr harte Konsequenzen für den Arbeitgeber und den Auftraggeber.


    Ich denke bei euch liegt grundsätzlich einiges sehr im Argen.


    Übrigens nach der Geschichte in den Asylheimen wartet Presse und die Behörden nur auf solche Sicherheitsunternehmer.

  • Zitat von Torben.S

    Hahahahahahahahaha Heheheheheheheheh Hihihihihihihi....
    Selten so gelacht!


    Ich weiß ja nicht, aus welchem Bereich du herkommst, aber beim Objekt- und Veranstaltungsschutz (wo es nicht so wirklich auf das externe Image ankommt), musst du froh sein, wenn die Mitarbeiter alle Hände, Füße, Augen und Ohen haben und ein gebrochenes Deutsch sprechen.....


    schon berufsbedingt habe ich Kontakt zu sehr vielen Dienstleistern und massive Verstösse gegen die Bewachungsverordnung sind die absolute Ausnahme und ich kann Werkschutzremmel nur bestätigen, bei entsprechenden Hinweisen kann der Zoll sehr schnell das große Rad drehen, allerdings weiß ich nicht ob er dies auch im Hinblick auf VA-Schutz/Fussball macht.

  • Gerade in Südbayern sind seit einigen Monaten die zuständigen Ämter sehr hinter der Einhaltung der Bestimmungen des § 34 a und der Bewachungsverordnung her - angefangen vom Kreisverwaltungsreferat München bis zu den niederbayerischen Landratsämtern. Es hat empfindliche Bußgeldbescheide und in einigen Fällen den Entzug der Gewerbeerlaubnis gegeben, weil unbelehrbare obskure "Security-" Firmen immer wieder Leute ohne die erforderlichen Qualifikationen einsetzten.
    Und dieses Vorgehen der Behörden ist gut so!

  • Ich weiß nicht so ganz, zu wem Fump Kontakt hat, aber ich beschreibe hier meine Realität. Wir sind hier in der Region bei vielen Veranstaltungen mit dabei. Von uns in der Firma haben viele die Unterweisung oder wie ich die Sachkundeprüfung. Sieht man sehr gut an den roten Dienstausweisen. Andere Firmen, die bei der gleichen Veranstaltung sind, kommen fast nur mit weißen Ausweisen (=Servicekraft) aus dem Check-in raus.


    Und sehr oft reicht das §34a Personal eben nicht aus, um alle §34a Positionen zu belegen. Da wird dann einfach eine Servicekraft hingestellt. Die bewacht dann nicht mehr, sondern arbeitet als Auskunft - obwohl sie die gleichen Aufgaben macht.


    Auf solche Leute treffe ich immer wieder. Pro größerer Veranstaltung treffe ich dann doch immer auf ein paar Stück.


    Aber nicht selten besteht das Personal solcher Firmen gefühlt aus Tagelöhnern. Bestes Beispiel war ein Konzert, bei dem ein Publikum mit vorwiegend rechten Tendenzen erwartet wurde. Ich war an der Einfahrt eines Campingplatzes und habe dort die Karten kontrolliert. Zu unserer Unterstützung und als Streife auf dem Campingplatz wurden zwei Mitbürger mit türkischer Herkunft geschickt, die kein Wort Deutsch sprachen und auch keine Taschenlampe dabei hatten. Ohne Funk sollten die auf dem Gelände in der Nacht Streife laufen.

  • Was im Veranstaltungsschutz vielleicht möglich ist und vermutlich auch in vielen Fällen so läuft,
    ist im Objektschutz im Normalfall nicht so einfach möglich. Ich selbst kenne auch zahlreiche Objekte sowie auch einige Dienstleister. Im Objektschutz kenne ich derartiges überhaupt nicht.


    Also bitte: Nicht von Objekt- und Veranstaltungsschutz reden, wenn man nur den VA-Schutz meint.

    "Was ich anpacke, klappt immer..... ...manchmal
    Mike Lowrey - Bad Boys


    Team_Signatur

  • Kann es sein, dass Ihr hier von großen und eingesessenen Firmen redet, die eine Chance hatten, sich gesund zu entwickeln bzw. selbst von Subunternehmern leben?


    Kleine Buden haben nämlich oft das Problem, eine richtige Balance zwischen der Anzahl der Mitarbeiter und den Aufträgen zu finden. Und Gerüchten zu folge, ist aktuell ein Unternehmen aus dem schwäbischen Raum damit auf die Nase gefallen. Es musste §34a Personal stellen, hatte aber nicht genug Leute. Also wurde mind. bei einem das Zertifikat gefälscht. Ging übrigens auch um Objektschutz.


    Und ich weiß echt nicht, wieviele "Türsteher" die §34a haben. Ich schätze mal, dass ca. 70% aller Türsteher keine Sachkunde haben oder gar schwarz arbeiten. Woher ich das weiß? Ich habe auch mal an der Tür gearbeitet. Am Ende des Tages kam der Chef des Schuppens an und drückte mir die Kohle in die Hand - war mir vorher auch nicht klar. War allerdings mein erster und letzter Arbeitstag in dem Schuppen.


    Ich finde es aber ehrlich gesagt schade, dass solche schwarzen Schafe unsere Branche einfach kaputtmachen. Die werden aber selbst sehen, wie weit die kommen.

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