Brauche ich den IHK Schein 34 trotz Ausbildung ??

  • Hallo,
    habe mal eine Frage !
    Ich würde mich gerne zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit ausbilden lassen, brauche ich danach trotzdem diesen Schein der IHK oder reicht dann die Ausbildung ? Was ich nicht verstehe : Jemand hat mir gesagt, dass man auch nur mit dem IHK Schein in die Sicherheitsbranche kommt ... wozu dient dann die Ausbildung??


    Danke !

  • Bei der Ausbildung zur Fachhkraft ist die Schulung/Prüfung nach 34a GewO inklusive.
    Der 34a-Schein ist minimale Voraussetzung, um in das Sicherheitsgewerbe zu kommen. Eine Ausbildung bietet Dir aber wesentlich mehr Chancen einen "vernünftigen" Job in diesem Bereich zu ergattern. Kommt drauf an, was Du machen willst!? Spätere Aufstiegchancen zum Wachleiter o.Ä. werden hier diskutiert:
    http://www.securitytreff.de/viewtopic.php?t=275


    Ich seh grade, Du hast schon eine ähnliche Anfrage hier gestartet:
    http://www.securitytreff.de/viewtopic.php?t=528
    Warum führst Du den Thread nicht weiter?

  • Ich kenne Betriebe, die trotz Lehrvertrag den Leuten die Sachkunde abverlangen. Hintergrund ist ganz einfach, daß man dann die Lehrlinge dann alleine an die Front schicken kann. Man hat also ne billige Arbeitskraft, die man sonst nicht alleine einsetzen könnte. Ich kenne Dutzende von Firmen, die dies so machen. Es ist also Vorsich geboten, wenn man mit dem Lehrvertrag noch die Sachkunde machen soll. Ist doch klar; für 500 € ne Krefat die ich alleine ins Objekt setzen kann, bringt nene guten Gewinn.

  • OK, formulier ich mal um. Bei einer seriösen Ausbildung sollte der 34a inklusive sein. Dürfte somit Erkennungsmerkmal für Firmen sein, die ihre Azubis alleine auf Objekte schicken, wenn 34a Voraussetzung ist oder kennt jemand andere Gründe? Was mich wundert, dass keiner (BDWS, Verdi, IHK usw.) etwas dagegen unternimmt.

  • Ich hab vor der Ausbildung die 40 stündige Unterweisung nach §34a GewO hinter mich gebracht, aus dem einfachen Grund, dass ich schon vorher dort arbeiten wollte, um zu sehen, was auf mich zukommt :)


    Während meiner Ausbildung, also momentan, mache ich auch einige Lehrgänge, wie z.B. die Sachkundeprüfung, Brandschutzlehrgänge etc.
    Der große Vorteil an diesen Lehrgängen ist einfach, dass man dort Dozenten hat, die sich wirklich mit der Materie auskennen, was in den Schulen bisher noch selten der Fall ist, denn die meisten Lehrer haben selbst nur vorher etwas darüber gelesen.


    Des Weiteren können sich die wenigsten Kunden bisher etwas unter der Ausbildung vorstellen und kennen eher die alten Lehrgänge. Hat man diese also noch mal zusätzlich, sieht das schicker aus.


    Für mich zählt aber eher, dass ich die Sachen eben auch mal praktisch gemacht habe, wie z.B. beim Ersthelfer, denn theoretisch Erste Hilfe üben ist nun mal ganz was anderes als das zumindest an einer Puppe zu üben oder jemandem der sich einfach hängen lässt wie einen nassen Sack :lol:


    Letzten Endes muss es jeder selbst wissen, welche Lehrgänge er zusätzlich machen will, denn man lernt für sich selbst und für niemanden sonst.

    Die Kunst der Personalführung besteht darin,
    die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen,
    dass diese die dabei entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfinden.

  • Zitat von Stephie-D


    Letzten Endes muss es jeder selbst wissen, welche Lehrgänge er zusätzlich machen will, denn man lernt für sich selbst und für niemanden sonst.


    Tja solange Du Lehrgänge von der Fa. bezahlt bekommst ist ja alles schön und gut.
    Ansonsten geht es Dir so wie mir und zahlst Deine Weiterbildung selbst.
    Bei Securitas ist es beispielsweise so, daß nur das bezahlt (und gelernt) wird was auch tatsächlich gebraucht wird und nicht was mal gebraucht werden könnte.
    Wenn ich meinem Chef was von Fortbildung erzähle, hört der erstmal daß ich "fort" bin und Geld koste und nicht daß ich mich weiterbilden will :roll:


    Aber das ist wohl überall so.

    Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche! (Che)

  • Kann ich nicht bestätigen. Bei uns werden alle Azubis zu Waffenträgern ausgebildet, obwohl es eigentlich keine Objekte gibt bei denen das gebraucht wird.... Genauso ist ja auch die Sachkundeprüfung unnütz, da ich diese ja sowieso erwerbe mit meiner Ausbildung ;-)
    Denke das kommt auch stark drauf an, wie der Chef grade drauf ist und wie man sich selbst verkauft. gelingt einem eben auch nicht immer.

    Die Kunst der Personalführung besteht darin,
    die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen,
    dass diese die dabei entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfinden.

  • Zitat von urmel

    Ich kenne Betriebe, die trotz Lehrvertrag den Leuten die Sachkunde abverlangen. Hintergrund ist ganz einfach, daß man dann die Lehrlinge dann alleine an die Front schicken kann. Man hat also ne billige Arbeitskraft, die man sonst nicht alleine einsetzen könnte. Ich kenne Dutzende von Firmen, die dies so machen. Es ist also Vorsich geboten, wenn man mit dem Lehrvertrag noch die Sachkunde machen soll. Ist doch klar; für 500 € ne Krefat die ich alleine ins Objekt setzen kann, bringt nene guten Gewinn.


    Natürlich verlangen Betriebe die Sachkundeprüfung von den Azubis!
    Hast Du schon mal einen Schreinerazubi erlebt, der kein Holz bearbeitet? Genau so in diesem Ausbildungsberuf: ohne praktische Tätigkeit auf dem Objekt / im Panzer / auf dem Revier / in der NSL ... kannst Du doch nichts lernen. Die Basics dazu erlernst Du in den Lehrgängen für die Prüfung. Das manche Betriebe die Azubis nur als billige Arbeitskräfte "mißbrauchen" ist ein anderes Thema.

    Der beste Weg die Zukunft vorherzusehen ist es, sie zu gestalten!

  • Richtig und wer ausbildet, sollte dann dafür auch die Kosten übernehmen und nicht der Azubi !

    Die beste Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.

  • Zitat von S.L.


    Bei Securitas ist es beispielsweise so, daß nur das bezahlt (und gelernt) wird was auch tatsächlich gebraucht wird und nicht was mal gebraucht werden könnte.
    Wenn ich meinem Chef was von Fortbildung erzähle, hört der erstmal daß ich "fort" bin und Geld koste und nicht daß ich mich weiterbilden will :roll:


    Tja, eigentlich sollte der Chef doch froh sein, dass man sich freiwillig weiterbilden möchte. Aber gut zu wissen, was auf mich zukommt. :!:

  • Zitat von Mythos

    Tja, eigentlich sollte der Chef doch froh sein, dass man sich freiwillig weiterbilden möchte. Aber gut zu wissen, was auf mich zukommt. :!:


    Ist er im Endeffekt sicher auch. Meist sind Kollegen, die sich freiwillig weiterbilden auch überdurchschnittlich motiviert. Dennoch wirst Du ihm in dieser Zeit fehlen und bezahlte Weiterbildung geht bei den momentanen Verrechnungssätzen wohl nur bei größeren Firmen oder Idealisten.

  • Zitat von Ruputer

    Dennoch wirst Du ihm in dieser Zeit fehlen und bezahlte Weiterbildung geht bei den momentanen Verrechnungssätzen wohl nur bei größeren Firmen oder Idealisten.


    Das ist natürlich richtig. Keine Unternehmung, ob nun im Bewachungsgewerbe oder woanders, wird eine Weiterbildung finanzieren, wenn sie keinen Nutzen davon hat bzw. für die Ausübung der Tätigkeit nicht nötig ist.

  • Ruputer schreibt:


    ...Ist er im Endeffekt sicher auch. Meist sind Kollegen, die sich freiwillig weiterbilden auch überdurchschnittlich motiviert. Dennoch wirst Du ihm in dieser Zeit fehlen und bezahlte Weiterbildung geht bei den momentanen Verrechnungssätzen wohl nur bei größeren Firmen oder Idealisten.


    Das ist natürlich korrekt. Aber zwischen Ausbildung und Weiterbildung muß schon unterschieden werden. Und wenn hier Firmen einen selbstfinanzierten § 34a verlangen von einem Azubi, der einen Ausbildungsvertrag hat, dann ist das einfach nicht in Ordnung.


    Und wenn ich hier im thread von Azubis lese, die alleine am Objekt eingesetzt werden, dann entspricht das für mich nicht dem, was man eigentlich mit der Einführung eines Ausbildungsberufes und planmäßiger Ausbildung beabsichtigt hat. Grenzt für mich fast schon an Betrug, wenn mit dem Kunden ein fester Stundensatz abgerechnet wird und dann sitzt da ein Lehrling mit Ausbildungsvergütung.



    Wenn ich eine Klempnerfirma rufe, weil mein Wasserhahn kaputt ist, erwarte ich auch, dass da mindestens ein Geselle mitkommt und nicht nur ein Lehrling (auch wenn der das schon kann).


    Was ich aber überhaupt nicht verstehe ist, dass sich nicht gute, renomierte Firmen der Sicherheitsbranche zusammen tun und (zB über die Berufsverbände) diesen 'anderen' Einhalt gebieten.


    Es gibt doch auch Firmen, die wirklich anständig und sauber arbeiten. Lasst euch doch nicht den Ruf noch weiter ruinieren.


    Aber ok, ich hab da leicht reden: ich bin in einem firmeneigenen Werkschutz, habe mit der Problematik nichts zu tun, entgegen meines Drängens bilden wir auch keine FKSS mit Lehrvertrag planmäßig aus und ich verdiene ganz gut. Vielleicht sollte ich einfach still sein :?


    Gruß
    Rolf

    Die beste Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.

  • Hallo,


    also eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit beinhaltet eine 34a Unterweisung und die Sachkundeprüfung nach 34a Gewo, und beim Einsatz in einer Notrufzentrale braucht man mit diesem Abschluss keine Schulung und Prüfung beim VDS machen.


    Warum Arbeitgeber einen 34a Schein von Azubis fordern kann ich mir schon denken, sie wollen Billig Kräfte auf ihren Objekten einsetzen
    und dazu braucht man halt mindestens den 34a Schein, die Berufsausbildung dauert ja 3 Jahre, das ist denen zu lange.


    Ich glaube solchen Firmen gehts nicht um eine ordentliche Berufsausbildung, denen sollte man die Ausbildungserlaubnis entziehen.

    kollegiale Grüsse
    Diagolos

    Einmal editiert, zuletzt von Diagolos ()

  • Da ich bereits im ersten Jahrgang eine FKSS ausgebildet habe, hatten wir seinerzeit das Problem mit der Unterrichtung gemäß Bewachungsverordnung (Verordnung nach §34a GewO) auch. Aussage der IHK: Bereits mit Beginn der Ausbildung ist der Azubi von dieser Forderung nach der Unterrichtung befreit, genau wie Werkschutzfachkräfte, (ehem.) Polizisten, Feldjäger, Justizvollzugsbeamte.


    Ausbeuten ist das Eine und sicher ist es auch nicht ratsam, einen typischen Azubi (16-18 Jahre, frisch aus der Schule) alleine in einem Objekt Dienst tun zu lassen, aber z.B. ein FKSS-Azubi im Alter von 26 Jahren, der nach 2-3 Monaten Ausbildungszeit und ein wenig Berufsschulbesuch immer noch nur als Azubi in einer Wachsschicht mitläuft oder im Büro Schreibarbeiten erledigt, verliert die Motivation. Richtig etwas lernen, was man dann mit der Schultheorie verknüpfen kann, kann man nur beim selbständigen Arbeiten (anfangs auf einer 2- oder 3-Mann-Schicht, später auch durchaus alleine.


    Ein FKSS-Azubi, Mitte 20, hat nach der Zwischenprüfung bereits einen Ausbildungsstand, von dem träumen WSFKs, die diese Ausbildung bei einem dubiosen Bildungsträger durchlaufen haben, nur.


    Klar ist: diese Azubi-Einsätze müssen mit dem Kunden abgestimmt sein. Aber nicht, weil dieser vermeintlich ein Sicherheitsrisiko hat, sondern weil man ihm die Kostensituation darlegen muss. Die billige Arbeitskraft für 500 € relaztiviert sich, da diese Vergütung ja auch während der Schulzeit gezahlt wird, weil es i.d.R. innerbetriebliche Schulungen gibt, es kümmert sich der Ausbilder etc.


    Auch mir sind die Firmen bekannt, die - auch hier im Forum - "5 Ausbildungsstellen" anbieten, das Unternehmen aus einem Geschäftsführer und einem Kumpel aus dem Fitnesstudio besteht. Die überwiegenden Aufträge sind Weinfeste, Abi-Partys und ggfs. Türsteherdienste, die sich mit Azubis natürlich zu Spottpreisen anbieten lassen.


    Nur wer soll etwas tun?? Die großen Unternehmen, die sich auch mal gerne als Marktführer oder Meinungsvertreter sehen, sagen nichts, weil sie selbst nicht auffallen wollen und die mittelständischen Unternehmen, die sauber arbeiten und der Branche zur Ehre gereichen, sind so mit Abwicklung von Aufträgen, Mitarbeit bei der IHK etc. eingespannt, dass denen gar nicht die Zeit bleibt, etwas zu unternehmen.


    Und der BDWS? Nach Lektüre der BDWS-Stellungnahme zum Thema "Sachkundeprüfung und WM 2006" konnte ich wieder nur den Kopf schütteln. "Ja, aber..." und "wenn, dann...". "Wer reine Zutrittskontrolle bei der WM macht, bei dem kann man sogar die Wachmann-Eigenschaft in Frage stellen." (sprich: sogar die Unterrichtung gem. BewVO ist nicht notwendig.


    Wohl eine Steilvorlage für den "FIFA-Partner" für die Spielerhotel-Bewachung, der jetzt noch händeringend Hunderte von Sicherheitskräften für die WM sucht und weder Unterrichtung, noch Sachkundeprüfung rechtzeitig hinbekäme.

  • Hallo,


    kann ich zustimmen. Das Problem mit diesen dubiosen Firmen die ausbilden wollen aber nur billige Wachleute brauchen, da sollten
    die Azubis soviel wie möglich aufgeklärt werden, im Internet, in
    der Berufsschule, durch erfahrene Leute die sich in der Materie
    auskennen. Es muss da erreicht werden das volljährige Azubis
    solche Dinge der IHK melden und der Gewerkschaft, solchen
    Pseudo Ausbildenden muss die Ausbildungserlaubnis entzogen werden.
    Bei verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz sollte gleich die Gewerbeaufsicht informiert werden.


    Was den Ausbildungsstand nach der Zwischenprüfung betrifft, das
    sehe ich etwas anders, weiß aber was du damit sagen willst, WSFK
    haben in der Regel schon eine Berufsausbildung absolviert.

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