... sind nicht nur bei "uns" ein Problem.
ZitatAlles anzeigenDie Arbeitszeiten der Polizei sind rechtswidrig: Weil der jetzt praktizierte Schichtdienst nicht den EU-Richtlinien entspricht, müssen neue Regelungen gefunden werden. Auch in Nürnberg sorgt das Problem für Diskussionsstoff.
Schichtdienst bei der Polizei ist ein harter Job: Der Körper kann sich allenfalls im Urlaub auf einen konstanten Tagesrhythmus einstellen. Und eigentlich ist der Dienstplan gar nicht mehr zulässig. Denn die EU-Richtlinie vom 4. November 2003 erlaubt nur acht Stunden Nachtdienst oder zehn Stunden Tagesarbeitszeit.
Im aktuellen Schichtplan der Polizei gibt es zum Beispiel einen Tag, an dem um 13 Uhr der Frühdienst endet und bereits sieben Stunden später der Nachtdienst beginnt - das sind nur sieben statt der nötigen elf Stunden Ruhezeit, obendrein viel zu viele Stunden Arbeit.
In Nürnberg arrangierte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) ein Treffen von Polizisten mit Europa-Minister Markus Söder, um mit ihm über die Regelungen aus Brüssel zu diskutieren. Dabei sprach sich der DPolG-Landesvorsitzende Harald Schneider für flexible Regelungen im Schichtdienst aus. Er machte aber auch deutlich, dass die Verlängerung der Arbeitszeit bei der bayerischen Polizei auf 42 Wochenstunden eine «massive Mehrbelastung» bedeutet: «Regenerationsphasen im Umfang von zehn Tagen sind dadurch weggefallen.»
Der Nürnberger DPolG-Funktionär Rainer Nachtigall verweist auf ein «interessantes Modell» bei der Berufsfeuerwehr in Nürnberg, das den «hohen Sicherheitsstandard» wahrt. Mit ihren 24-Stunden-Schichten verstößt die Wehr eigentlich ebenfalls gegen die EU-Richtlinie. Stadt Nürnberg und Beschäftigte fanden aber ein Modell, dass beiden Seiten Vorteile bringt: Die Feuerwehrmänner bekommen extra Freischichten als Ausgleich für den Schichtdienst. Obendrein hat es Neueinstellungen wegen der EU-Richtlinie gegeben.
:lol:
