Lügendetektoren bei "Kopfball"

  • Hallo, Lügendetektoren gehören in Ami-Land bei Geheimdienst und Polizei zur Standardausrüstung. Bei uns haben sich die Dinger nie wirklich durchsetzen können. Warum das so ist, das will am kommenden Sonntag (30.1.2.) das Wissensmagazin "Kopfball" noch einmal in aller Ausführlichkeit darstellen. Ein Bekannter von mir arbeitet für die Sendung und hat gerade einen Beitrag fertiggestellt, der natürlich wieder recht reißerisch den Alltagseinsatz der Polygraphen in den USA zeigt. Darüber hinaus kommen aber auch deutsche Experten zu Wort. Und es wird in aller Ausführlichkeit die etwas neuere Konkurrenzmethode der Magnetresonanz-Tomographie (fMRT) beschrieben, die sich ja vielleicht auch mal bei uns durchsetzen wird. Bei ihr wird nicht mehr auf die Nervosität von Delinquenten spekuliert. Stattdessen will man das unbewusste Erinnern an Tatvorgänge sichtbar mnachen, indem man die Durchblutung bestimmter Hirnareale aufzeichnet. Ist ganz spannend. Aber ob man später bei fMRT-Reihenuntersuchungen auch die Erinnerung an die Sendung wird sichtbar machen können, hängt natürlich davon ab, wie viele Leute sich so einen Beitrag Sonntags schon morgens um elf wirklich ansehen möchten.

  • ist ja ne nette Storry aber was hat das jetzt mit dem Sicherheitsgewerbe zu tun ???


    oder wird das jetzt Standartausrüstung für MAs ?


    LG
    Olli
    :wink:

    WSFK / Luftsicherheitsassistent
    Dozent / Arbeitsvermittler Sicherheitsgewerbe

  • Da es nicht um Ausrüstung geht hab ichs hierher geschoben...


    Gruss L.

    Sed quis custodiet ipsos custodes?


    "None of you understand. I'm not locked up in here with you. You're locked up in here with me."

  • gehören in vielen BS in Amiland zu den Ermittlungswerkzeugen, aber nicht in allen. und es heist nicht fMRT sonderen schlicht MRT. Und es wurd wohl in D extrem schwierig dies anzuordnen, da man a) ein leicht radioaktives Kontrastmittel ensetzen muss und b) der Spass mit ca.(und jetzt bin ich ausnahmsweise mal optimistisch) ca. 500€ pro Untersuchung doch recht kostenintensiv ist. Die Hirnforschung ist bei weitem noch nicht so weit wissenschaftlich fundiert und beweiskräftig zu argumentieren. Auch wenn anderes oft behauptet wird.....alles noch etwas waklig und eben nicht beweisfähig.


    Aber interessant :wink:


    Gruss ricon

  • Schwieriges Thema. Eine Pflicht zur Anwendung des Lügendetektors wird es aufgrund der hohen Fehlerquote zumindest im Gerichtsprozess nicht geben. Allerdings werden andere gutachterliche Methoden mit ähnlicher Fehlerquote, bzw. nicht feststellbarer Fehlerquote durchaus zugelassen. Man denke an die Kriminalprognose.


    Es bliebe die freiwillige Inanspruchnahme. Eine Nichtzulassung wird hier damit begründet, ein Beschuldigter, der dem nicht zustimmt, könnte im Umkehrschluß etwas zu verbergen haben. Bei bestimmten Tätergruppen (z. B. Betrüger) sind außerdem die Neutralisationstechniken dermaßen ausgeprägt, daß eine Detektion beinahe unmöglich ist. Gerade diese aber würden der Anwendung zustimmen.


    Die Zukunft des Lügentetektors sehe ich in der verdeckten Anwendung, etwa auf Flughäfen. Diverse Nachrichtendienste nutzen ihn auch bei konspirativen Treffs, um die Kontaktperson zu analysieren.

  • Sorry Thread ist zwar schon alt, aber: Vorsicht! Sowas gibt es gar nicht bei uns! Einzig Prof. Undeutsch hat die Ausbildung (1944 promoviert) zum Polygraphen. Und: 136a StPO - freier Willensentscheid...
    Gruß ASE

  • Trotzdem gut, wenn du es aus dem Keller holst. Hab dabei grad den Thread rückwärts gelesen und muss meine Antwort von damals

    Zitat von Wolperdinger

    ... der hohen Fehlerquote zumindest im Gerichtsprozess nicht geben. Allerdings werden andere gutachterliche Methoden mit ähnlicher Fehlerquote, bzw. nicht feststellbarer Fehlerquote durchaus zugelassen. Man denke an die Kriminalprognose.

    revidieren.


    Der, fälschlicherweise bezeichnete Lügendetektor, Polygraph hat eine Erkennungsquote von 95 % bis 100 %, je nach Studie. Damit übertrifft er alle angewandten und zugelassenen Methoden, welche mit einer Trefferquote von > 70 % (so Prof. Hermanutz in einem Vortrag) ins Rennen gehen. Aber eben das von ASE zitierte Problem ist ein Hindernis bei der Anwendung, wie jüngst der BGH wieder entschied.


    Dennoch kommt der Polygraph auch in Dt. immer häufiger zum Einsatz und wird selbst in Strafverfahren von Staatsanwälten als Ermittlungsinstrument angewandt.

  • Meine Antwort bezog sich eher auf den Einsatz bei und auf Flughäfen.... :D
    Und an den Rest: Habe schon mal eine Liveaufführung mit Prof Undeutsch erleben dürfen (Seminar bei der KriPo), war beeindruckend! Aber wie gesagt: Lügendetektor gibt es nicht! Autonome Körpersprache ist hier das Zauberwort! (Definiert das Wort Polygraph in seine Bestandteile, die Antwort ergibt sich von selber!)
    Gruß ASE

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