Woran erkenne ich einen seriösen Sicherheitsbetrieb?

  • Hallo liebe Sicherheitsgemeinde,


    ich beende im kommenden Sommer meine Schulzeit und würde danach gerne eine [lexicon='Ausbildung'][/lexicon] im Sicherheitsgewerbe machen. Wichtig wäre mir dabei aber, meine [lexicon='Ausbildung'][/lexicon] in einem seriösen und hochwertigen Sicherheitsbetrieb zu machen. Leider bin ich mir aber nicht ganz sicher, wie ich einen seriösen Sicherheitsdienst von einem eher unseriösen unterscheiden kann. Im Internet ist doch oft viel mehr schein als sein und in Berlin gibt es nun wirklich etliche Betriebe...


    Könntet ihr mir also helfen oder habt ihr vielleicht Tipps, woran ich ein seriöses Sicherheitsunternehmen erkennen kann?


    Vielen dank und liebe Grüße,
    Martin

  • Wichtig ist nicht nur der [lexicon='Auftritt'][/lexicon] im Internet, sondern auch wie die Leute/ die Firma am Telefon und direkt vor Ort wirken. Wenn du ein gutes Gefühl hast, dann direkt einfach mal hinfahren und/oder anrufen.

    "Glaube dich nicht allzu gut gebettet; Ein gewarnter Mann ist halb gerettet."


    - Johann Wolfgang von Goethe

  • Also ich würde dir vorschlagen erstmal einen "richtigen" Beruf zu erlernen.


    Du betrachtest also eine dreijährige [lexicon='Ausbildung'][/lexicon] zur [lexicon='Fachkraft für Schutz und Sicherheit'][/lexicon] mit Prüfung vor der IHK nicht als "richtigen" Beruf?

  • Auch die Zertifizierung nach der [lexicon='DIN 77200'][/lexicon] (Sicherheitsdienste) ist ein Hinweis auf ein seriöses Unternehmen.
    Weiter könnte man noch nennen:


    - Der Betrieb ist in der "Lünendonk-Liste" genannt. Hier werden jährlich die führenden deutschen Sicherheitsfirmen ermittelt.


    - Auch der Betrieb einer [lexicon='NSL'][/lexicon] / [lexicon='Alarmempfangsstelle'][/lexicon] nach [lexicon='DIN'][/lexicon] [lexicon='EN'][/lexicon] 50518 spricht für ein solides Unternehmen, da sich nach der Neufassung der entsprechenden Bestimmungen vor einigen Jahren die Landschaft hier drastisch gelichtet hat. Unternehmen ohne soliden finanziellen Unterbau können wegen des erforderlichen technischen Aufwandes kaum mehr eine [lexicon='NSL'][/lexicon] betreiben, allenfalls über einen Alarmprovider. Wenn eine Sicherheitsfirma als Alarmprovider zugelassen ist, spricht dies noch mehr für diese Firma.


    Als Beispiel hier mal eine beliebig ausgewählte Firma, die diese Kriterien erfüllt:
    Zertifizierungen / Auszeichnungen – Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft

  • Das Thema hatten wir übrigens vor Jahren schon einmal.


    Bewerbung Sicherheitsfirmen



    Damals habe ich geschrieben:


    "Auch von mir die Frage: Wie definierst Du "gut und seriös?


    - Die Firma hält die gesetzlichen Bestimmungen ([lexicon='GewO'][/lexicon], BewachV usw.) ein?


    - Die Firma ist einigermassen solvent?


    - Die Firma tritt professionell auf?


    - Die Firma kann Aufträge ordnungsgemäß abwickeln?


    - Die Firma vermittelt ein Kuschelgefühl?


    - Die Firma hat einen [lexicon='Betriebsrat'][/lexicon]?


    Für mich sind wichtige Kriterien:


    1. Zertifizierung nach [lexicon='ISO'][/lexicon] 9001 (QM-System) und [lexicon='DIN 77200'][/lexicon] mit aktuellen
    Re-Zertifizierungen. Das stellt zumindest im Ansatz sicher, daß man sich
    mal einige Gedanken über die Organisation der Firma gemacht hat.


    2. Ordnungsgemäßer und professioneller Internetauftritt.


    - Angaben nach dem Telemediengesetz.


    - Internetseite spiegelt Dienstleistungsgedanken wieder. Höchst suspekt
    sind mir Webseiten mit Flash-Intros, unaufgefordert eingespielten
    Werbefilmchen oder Sounds. Auch wenn die Bilder auf der Seite eher einem
    Werbefilm für Rambo oder Moskau-Inkasso entsprungen sind, beschleicht
    mich ein ungutes Gefühl, genauso wenn dort vollmundig mit irgendwelchen
    wilden Spezialausbildungen der Mitarbeiter in Israel oder sonst wo
    geworben wird.


    - Auch die manchmal zu findenden Photos von Geschäftsleitung,
    Mitarbeitern oder Einsätzen sagen viel über den Charakter der Firma aus.
    Firmen, die als Referenz nur Mitarbeitern mit kurzgeschorenen Haaren in
    schwarzen Bomberjacken anzubieten haben, sind mir verdächtig - außer
    man will Sicherheitsdienst in gewissen Großstadtvierteln machen.


    3. Kontaktmöglichkeiten:


    - Festnetztelefon. Eine Firma die nur eine Handy-Nummer angibt, ist
    keiner weiteren Betrachtung wert, da dann wahrscheinlich selbst die
    mindeste Büroorganisation fehlt, was sich unweigerlich auf Dinge wie
    Dienstplanung, Personalführung, Abrechnung usw. auswirkt.


    - Erreichbarkeit der Firma: Wenn sich nach dem 10. Anruf zu üblichen Geschäftszeiten niemand meldet, wäre mir das suspekt.


    4. Hat die Firma qualifiziertes Personal oder besteht die höchste
    Qualifikation selbst des Chefs nur in der [lexicon='Sachkundeprüfung'][/lexicon]? Ich gebe zu,
    daß dieses KRiterium für einen Außenstehenden nur schwer herauszufinden
    ist.


    5. Ein guter Hinweis ist auch das Vorhandensein einer eigenen, [lexicon='VdS'][/lexicon]
    anerkannten, [lexicon='NSL'][/lexicon]. Da solch eine [lexicon='Notruf- und Serviceleitstelle'][/lexicon] nicht ganz
    billig, lässt sich daraus auf die Finanzdecke der Firma schließen.


    6. Wenn möglich, sollte man sich auch mal das Firmengebäude von außen
    anschauen - einigermassen gepflegter Eindruck oder verkommene Bruchbude?


    7. Schließlich kann auch eine etwas intensivere Suche im Internet nicht schaden:


    - Taucht die Firma dort öfters auf und wenn ja, in welchem Zusammenhang?


    - Wie oft erscheinen Stellenangebote der Firma im Netz?


    - Wer will, kann auch mal Personensuchmaschinen wie Yasni usw. bemühen,
    um vielleicht mehr über die Person des Chefs / Geschäftsführers
    herauszufinden.


    - Weiter kann man auch noch über


    insolvenzbekanntmachung.de/cgi-bin/bl_suche.pl


    prüfen, ob die Firma oder der Geschäftsführer in den letzten Jahren eine Insolvenz hingelegt haben.


    Ich weiß, daß meine Hinweise wahrscheinlich wieder ein ziemliches
    Geschrei hervorrufen werden, weil sie teilweise aus Sicht eines
    Auftraggebers geschrieben sind, aber ich bin auch bei Stellensuche damit
    immer gut gefahren."

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